Technologie & Wissenschaft: China auf der Bildungs-Überholspur

Fleissige chinesiche Schüler Pixabay CC0 Public Domain

In Sachen Wissenschaftler, Technologen, Ingenieure und Mathematiker kann der Westen mit China gar nicht mehr mithalten. Die Volksrepublik verschafft sich einen enormen Vorsprung, während man sich hierzulande lieber den „Gender Studies“ widmet.
Marco Maier – 21. Februar
China hat die inzwischen bewährte Praxis übernommen, seine industrielle Basis durch Hebung der Technologie von überall her zu verbessern. Aber wie in den USA und Japan zu früheren Zeiten, wird China nun selbst nicht nur zum Exporteur von Kapital, sondern auch von fortschrittlicher, innovativer Technologie. Und obwohl dem „Made in China“ vielerorts noch der Makel des Billig-Ramschprodukts anhängt, zeigen die Unternehmen des Reichs der Mitte, dass sie technologisch durchaus in der Top-Liga mitspielen können. Die Smartphones von Huawei sind hierbei ein perfektes Beispiel, genauso wie die Vorreiterschaft bei der umstrittenen 5G-Technologie.
Das kommt nicht von ungefähr. Immerhin fokussiert sich Peking zunehmend auf die Ausbildung im MINT-Bereich, also auf Wissenschaftler, Technologen, Ingenieure, Mathematiker und dergleichen. Aber nicht nur zu Hause, sondern auch im Ausland. Alleine in den Vereinigten Staaten absolvieren jährlich rund 650.000 Wissenschaftler und Ingenieure, von denen über ein Drittel Ausländer sind (In einigen Disziplinen wie Ingenieurwissenschaften und Informatik machen ausländische Studenten etwa die Hälfte der neuen US-Abschlüsse aus).
Fast ein Drittel aller ausländischen Studenten stammt aus China. Auch in Deutschland, Großbritannien, Kanada, Australien usw. sind viele Chinesen an den Universitäten eingeschrieben. Und allein in China graduieren jährlich 1,8 Millionen Wissenschaftler, Ingenieure und Mathematiker. Das Land ist im Begriff, uns in der Anzahl der Promotionen zu überholen, die auf diesen Gebieten verleiht werden.
Bereits rund ein Viertel der STEM-Beschäftigten der Welt sind Chinesen. Diese chinesische intellektuelle Arbeitskraft ist achtmal so groß wie unsere und wächst sechsmal so schnell. Es wird erwartet, dass China bis 2025 über mehr technologisch qualifizierte Arbeitskräfte verfügt als alle Mitglieder der OECD zusammen. Und die OECD ist keine triviale Gruppierung. Sie besteht aus den am weitesten entwickelten Volkswirtschaften der Welt: den Vereinigten Staaten, Kanada und Mexiko, dem gesamten nicht russischsprachigen Europa, Australien, Israel, Japan, Korea, Neuseeland und der Türkei.
Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen: Chinas jüngeren Generationen werden zu Wissenschaftlern, Ingenieueren, Mathematikern und Technologen, während man sich in Deutschland zunehmend auf Schwachsinns-Studienbereiche wie Gender-Studies und Schultoiletten für das „dritte Geschlecht“ konzentriert, sowie Unsummen für die Integration von Zuwanderern ausgibt, die weder lesen, schreiben noch rechnen können…
Die Vereinigten Staaten beispielsweise waren schon immer ein wichtiger Importeur ausländischer Brainpower. Seit dem Jahr 2000 sind 39 Prozent der US-amerikanischen Nobelpreisträger Einwanderer. Oftmals aus Asien oder Europa zugewandert oder direkte Abkömmlinge von Zuwanderern. Viele der US-amerikanischen Technologieunternehmen wurden von Zuwanderern gegründet oder werden jetzt von ihnen verwaltet.
Asiatische Einwanderer, hauptsächlich aus China (einschließlich Taiwan), Indien und Korea, machen etwa 17 Prozent der derzeitigen MINT-Belegschaft in den USA aus. Heute sind weniger als die Hälfte der chinesischen Absolventen der US-amerikanischen Universitäten in den USA selbst beschäftigt. Die meisten gehen nach Hause, um zu arbeiten oder Firmen in China zu gründen. In China befinden sich mittlerweile 36 Prozent der „Einhörner“ der Welt – Start-up-Unternehmen mit einem Wert von mehr als einer Milliarde US-Dollar.
Auch wenn die Volksrepublik derzeit mit finanzpolitischen Problemen konfrontiert ist und eine Schulden- und Finanzkrise das Land wohl für einige Zeit lang etwas zurückwerfen könnte, so darf man nicht vergessen, dass gerade der Bildungsbereich vor allem eine langfristige Investition ist – eine, die sich auch für die Gesellschaft und das Land auszahlt. Ohne einen Kurswechsel wird der Westen über kurz oder lang im technologischen und wissenschaftlichen Bereich nur noch eine untergeordnete Rolle spielen, wenn man in der Bildungspolitik nicht bald rigoros gegensteuert.

 

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