§ 219a der überflüssige Paragraf

Volkskorrespondent Werner Zieger – 24. Februar 2022

Werner Zieger

Es ist erschreckend welches „Frauenbild“ immer noch bei manchen Männern vorherrscht. Jetzt gerade hat Bundesminister der Justiz Marco Buschmann (FDP), einen Entwurf für Streichung von Paragraf 219a vorgelegt.

Meiner Meinung nach war das längst überfällig. Aber wer ist es denn, der sich jetzt wieder lautstark zu Wort meldet? Richtig, es sind MÄNNER, welche immer noch im Glauben verhaftet sind, dass man „Frauchen“ an die Hand nehmen müsse, um sie „auf den richtigen Weg“ zu führen. Dabei sind die Frauen in der heutigen Zeit und das waren sie schon immer, natürlich, ohne Zweifel selbst in der Lage, über sich selbst und IHREN Körper frei zu entscheiden. Was denn auch sonst?

§ 219a ist der Paragraf, der das „Werbeverbot“ für Schwangerschaftsabbrüche als Inhalt hat … Dabei haben Gynäkologinnen und Gynäkologen noch nie „Werbung“ für einen Schwangerschaftsabbruch gemacht. Es war IMMER Sinn und Zweck, medizinisch darüber aufzuklären und zu informieren.
In konservativen Kreisen, besonders der Union, scheinen Männer immer noch ein festes Frauenbild zu haben das beinhaltet anscheinend, dass Frauen „geleitet“ werden müssen. – Was für ein IRRSINN! Gut, sie haben ja auch das „C“ im Namen, – aber über die Rolle der Kirchen und deren veraltetes Frauenbild … Na ja, da soll sich jeder sein eigenes Bild dazu machen.
Wenn Frauen schwanger sind, brauchen sie vor allem Aufklärung, Information und Hilfe FÜR SICH die richtige Entscheidung zu treffen. Ich muss schon sagen, ich bin wirklich erstaunt darüber, dass sich hauptsächlich Männer ein Urteil anmaßen. Ich dachte, dass diese dunklen Zeiten der Geschichte längst der Vergangenheit angehören.

Aber eines ist auch Fakt, dass Alleinerziehende, besonders Mütter, das größte Armutsrisiko von allen Teilen der Bevölkerung haben und es leider immer noch massenhaft an finanzielle Unterstützung und Betreuungsangebote mangelt.

Frage: Könnte das vielleicht auch ein Grund mit für einen Schwangerschaftsabbruch sein? Auch dass sich viele Männer zwar als „Erzeuger“ sehen, aber wenn es dann an die Verantwortung geht – sich „aus dem Staub“ machen und versuchen, sich um die notwendige Unterhaltszahlung zu drücken, kann doch Frauen dazu bewegen, einen Abbruch vor zu nehmen.

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