Abu Bakr al-Baghdadi – Bild Flickr.com CC BY-SA 2.0 |
Re-Post vom 11. Juni 2017 – Das Syrische Staatsfernsehen brachte heute – 11. Juni 2017 – die Nachricht vom Tot des Anführers der islamistischen Terrorgruppe Daesh, Abu Bakr al Baghdadi. Der „Islamische Staat“ verliert somit, sollte sich die Nachricht bestätigen, ihre Galionsfigur bei einem Luftangriff der syrischen Streitkräfte auf Rakka.
Von Rui Filipe Gutschmidt
Die syrische Luftwaffe flog an diesem Sonntag Morgen einen weiteren Angriff auf Rakka, wie schon so viele zuvor, und bombardierte Stellungen des Daesh (ISIS). Eigenen Angaben zufolge wurde der Anführer der Djihadisten, Abu Bakr Al-Baghdadi, gemeinsam mit einer ganzen Reihe anderer Kämpfer, bei diesem Luftschlag getötet. Bisher hat noch keine andere Quelle den Tot des „Führers der wahren Muslime“ bestätigt. Eine Stellungnahme der islamistischen Nachrichtenagentur AMAQ, der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Syriens Nachrichtenagentur SANA und seitens aller in Syrien und im Irak verwickelten Kräfte, dürfte nicht lange auf sich warten lassen.
Schon einmal dachte man, dass al-Baghdadi Tot sei. Vor so ziemlich genau einem Jahr kündigte die islamistische Nachrichtenagentur AMAQ das Ableben ihres „glorreichen Märtyrers“ an. Damals war es ein Angriff der US geführten Koalition aus demokratischer Opposition, Kurden und US-Amerikanischer Luftwaffe, die bei einem Angriff auf Rakka, den charismatischen Redner zum Schweigen gebracht haben sollen. Doch wie sich herausstellte, haben sich alle samt geirrt und al-Baghdadi hat seinen Feinden und Gevatter-Tod ein Schnäppchen schlagen können. Und diesmal?
Es ist schwer zu sagen, ob er dieses mal tot bleibt, oder ob er wieder aufersteht. Doch wenn der oberste Terrorist wirklich den Märtyrertod starb und sich zu seinen 72 Jungfrauen gesellen durfte, dann müssen wir ungläubigen uns in nächster Zeit in Acht nehmen. Immer, wenn ISIS im Irak oder Syrien militärisch in Bedrängnis gerät, dann schlagen sie mittels Attentate zurück. Aber langfristig hat ein solches „Staatsgebilde“, wie ISIS keine Chance auf Bestand, da nur politisch ins Chaos gestürzte Länder von diesen Extremisten überrannt werden können. Wenn die internationale Gemeinschaft ihre Geostrategie und ihre Gier nach Rohstoffen nicht auf dem Rücken der Menschen in den umstrittenen Regionen austragen würde, dann könnten die al-Baghdadis dieser Welt erst gar nicht ihren Hass in die Seelen so vieler ausgestoßener junger Menschen pflanzen.
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