Burg von Santa Maria da Feira – Bild: R.F. Gutschmidt |
In meiner Heimatstadt Feira sind die Mauren eingefallen. Mit ihnen kamen die Ritter, Bogenschützen und Fußsoldaten des Königs Alfons IV. Doch diesmal kommen sie nicht, um sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, sondern eher um Feiern. Auf dem größtem Mittelalterfest Europas erinnern sich die Besucher daran, wie wir in vergangenen Jahrhunderten Lebten, Feierten, Kämpften, Starben und wie wir uns freuten und liebten. Vor allem aber sollten wir von der Vergangenheit lernen.
Von: Rui Filipe Gutschmidt
In meiner Stadt findet ein Event statt, dass Jahr für Jahr mehr Menschen anlockt und auch 2017 wieder dem lokalem Handel einen zusätzlichen Aufschwung verschaffen wird. Die ”Viagem Mediaval”, die Reise ins Mittelalter also, findet schon seit über zwei Jahrzehnten statt und versetzt das kleine Städtchen zurück ins Mittelalter. Im größtem Event dieser Art in Europa, gibt man sich alle Mühe, um die Besucher aus aller Welt auf eine Zeitreise mitzunehmen. 11 Tage lang fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit des Königs Don Afonso IV., als Portugal von der Pest und Krieg überzogen wurde.
Aber was kann man denn nun so wichtiges aus der Vergangenheit lernen? Wieso betonen manche immer wieder, folgenden Spruch?
„Diejenigen, die nicht gewillt sind aus den Fehlern der Geschichte zu lernen, dazu verflucht sind diese wie wiederholen!“
Weil, ganz einfach, die Menschheit eine besonders lernfähige Spezies ist, auch wenn manche diesbezüglich etwas degenerieren.
Die Taberne – Bild: R.F. Gutschmidt |
Dazu schaut man aber am besten nicht nur auf die Chroniken der Könige und der Machteliten der damaligen Zeit, sondern betrachtet sich wie der Alltag des Volkes damals aussah. Wie war die Gesellschaft des Mittelalters organisiert? Bei wem lag die Macht und wie wurde diese ausgeübt? Man kann Rückschlüsse ziehen, auf die kulturelle Entwicklung, indem man sich die Gepflogenheiten des Mittelalters betrachtet. Den manche Dinge haben sich kaum geändert und liegen einfach in der Natur des Menschen.
Wenn man auf dem Event spazieren geht und in das Gefühl eintaucht, dann erlebt man tatsächlich eine Zeitreise. Die Gerüche, die Musik, die Farben all der Kostüme… Die Organisation gibt sich jede Mühe, um den Besucher ein Realitätsgetreues Abbild des 13. / 14. Jahrhunderts zu bieten. Schweinehälften braten am Spieß und der Wein wird in Tonkrügen gereicht. „Ritterteller“ und andere Speisen aus jener Zeit werden in rauen Mengen konsumiert. Man kann sich im Bogenschießen üben oder im Schwertkampf messen. Sogar Katapulte wurden aufgestellt und die Burg der Stadt dient als ideales Szenario für die Aufführungen. Schlachtengeschrei dringt von den Mauern der Burg herunter und Brandpfeile erhellen die Nacht.
Die schöne Magd – Bild: R.F. Gutschmidt |
Am Ende aber stehen alle wieder auf und bis auf ein paar blaue Flecken ist niemandem was ernsthaften passiert. Doch im Irak, in Syrien und in den Unruhegebieten wie beispielsweise Venezuela oder jetzt aktuell in Kenia, stehen die tapferen Krieger nicht wieder auf. In Nordkorea, wo seit langem ein größenwahnsinniger Diktator sitzt, wird es ebenso sein, wenn der andere unter Größenwahn leidende – Präsident Trump – weiter auf Eskalation beharrt und die beiden Egomanen uns in einen Krieg stürzen.
Im Mittelalter zog das einfache Volk für seine Herren in den Krieg, weil sie andernfalls getötet wurden und weil ihre Familien dann von dem Land gejagt wurden, dass ihnen zum bearbeiten überlassen wurde. Heute ist der Geldadel nicht mehr so mächtig. Krieg führen können sie nur mit unser aller Hilfe. So ist es an uns, Europas Regierungen zu sagen, dass wir nicht in Donald Trumps Kriege ziehen wollen. Es reicht! Die Kriege der USA werden nicht im Namen der Demokratie geführt, sondern wie damals so geht es auch heute nur um Geld und Macht. Heute aber, wenn wir aus der Vergangenheit gelernt haben, sind wir – das einfache Fußvolk – in der Lage NEIN zu sagen.
Ich sage NEIN zum Krieg…
Nacht der Schlacht… Die Toten stehen wieder auf – Bild: R.F. Gutschmidt |
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