Ein Deutscher sitzt noch in türkischer Haft – AI beklagt unmenschliche Haftbedingungen

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Über diesen Fall wurde nie berichtet, aber es sitzt noch ein Deutscher in türkischer Haft. Es handelt sich um David B. aus Schwerin, der schon seit April in Haft sitzt. Der 55 Jährige ist nur ein Pilger und sitzt in einem berüchtigten Abschiebelager im osttürkischen Erzurum
Von Edgar Schülter
Nähere Angaben wollte das auswärtige Amt nicht machen, jedoch wird der festgenommene konsularisch betreut und sein Fall sei auf hochrangiger Ebene gegenüber der Türkei thematisiert worden. Es gibt keine nähere Angaben zu den festgenommenen oder Vorwürfe gegen ihn.
David B. ist nur ein Pilger. Er trat seine Pilgerreise letztes Jahr in Mecklenburg Vorpommern an und startete in Richtung Jerusalem. Sein einziger Fehler war auf Minderheiten und Verfolgte aufmerksam zu machen. Zu Weihnachten machte er Station im polnischen Auschwitz, danach ging es in die Türkei. In Istanbul hatte er bei einer kurdischen Familie übernachtet, später dann ging es weiter Richtung Süden der Türkei.
Zur Zeit sitzen mehrere Deutsche in der Türkei fest. Es werden bei allen politische Hintergründe für Festnahme vermutet. Seit Februar sitzt der Korrespondent Deniz Yücel von der Welt im Gefängnis. Zudem wurden ende April und Anfang Juli die deutsche Übersetzerin Mesale Tolu und der deutsche Menschenrechtler Peter Steudtner festgenommen. Scheinbar, so Sigmar Gabriel, werden die deutschen nur als eine Art Geiseln festgehalten, damit Präsident Erdogan Druck auf Berlin ausüben kann.

Die Lage in türkischen Gefängnissen ist unmenschlich und unerträglich
Die Gefängnisse in der Türkei sind zur Zeit dermaßen überfüllt, dass Häftlinge sogar schon in Schichten übernachten.
Im Tekirdag-Gefängnis, im Nordwesten de Landes, müssen je sechs Leute in einer drei Mann Zelle ausharren.
Mancherorts mussten sogar Gefangene wegen Platzmangel auf Toiletten schlafen.
Schon die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hatte Ende Juli auf die schlechte Lage in den türkischen Gefängnissen aufmerksam gemacht. Es wurden dabei schreckliche Bilder von gewaltsamen Übergriffen gezeigt. Auch Folter gehöre leider dazu.

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