Atombombenexplosion – Flickr.com CC BY 2.0 |
Der Exekutivsekretär der Organisation des Vertrages über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO), Lassina Zerbo, meint, dass die Experten der Behörde Spuren von radioaktiven Isotopen entdeckt hätten, die wahrscheinlich auf die nordkoreanischen Atomtests von Anfang September zurückzuführen sind.
Von Rui Gutschmidt
Die Analysten der CTBO prüfen regelmäßig die Umwelt, insbesondere da, wo man auf Grund seismischer Aufzeichnungen oder auch offizieller Ankündigungen, einen Atomtest vermutet. Im Falle Nordkoreas ist es dann auch eher eine Frage der Bestätigung, da diese einen jeden Test mit jede Menge Pathos ankündigen. Die Frage dabei ist nur, wie Erfolgreich diese Tests sind, denn Nordkorea liefert keine Einzelheiten über ihre Machenschaften und so bleibt nur der Umweg über Messungen, die in einiger Entfernung zum Detonationsort durchgeführt werden.
„Die Kontrolle wird fortgesetzt: Die Stationen der internationalen Überwachungssysteme der Organisation des Atomwaffensperrvertrages haben wahrscheinlich erstmals radioaktive Isotope festgestellt, die mit Nordkorea verbunden sind“, meinte Zerbo auf Twitter und fügte hinzu, dass sich die CTBTO auch weiterhin melden würde, wenn es Neuigkeiten bezüglich Nordkoreas Aktivitäten gibt. Der nukleare Charakter eines Waffentests kann ausschließlich durch die Untersuchung der Spuren von Radionukliden bestätigt werden.
Am 3. September hatte Nordkorea einenWasserstoff-Gefechtskopf für interkontinentale ballistische Raketen getestet. Dies war schon der sechste Atomtest den Pjöngjang unternommen hat. Eine Woche zuvor hatte eine nordkoreanische ballistische Rakete Japan überflogen. In immer kürzeren Abständen testen die Nordkoreaner jetzt Nuklearsprengköpfe und Interkontinentalraketen. All die Sanktionen gegen das Land und all die Drohungen die Donald Trump, die US-Regierung und dessen Verbündete vom Stapel lassen bringen aber keinerlei Resultate.
Bisher führten vor allem Trumps ständige Beleidigungen eher zu weiteren Eskalationen. Nordkorea ist ein völlig isolierter Staat, der von einem Terrorregime geführt wird. Doch dieses Regime ist auf sich selbst bezogen und auch wenn sie sich nach Außen hin äußerst aggressiv verhalten, so doch wohl auch nur um nicht, wie viele andere den USA verschlossene Diktaturen, Opfer eines Regimechanges ala CIA zu werden. Nicht, dass eine demokratische Wiedervereinigung etwas schlechtes wäre, doch das ist nicht der „American way“, wie man an den Beispielen Syrien, Irak, Libyen und so weiter gut sehen kann. Ein instabiles Nordkorea, wo es neben einsatzbereite Atomraketen auch biologische und chemische Kampfstoffe gibt, wäre eine Katastrophe. Am besten, man lässt Kim Jong Un einfach in Ruhe und gibt ihm keinen Grund aufs Knöpfchen zu drücken. Denn sie sind dazu fähig ihr Atomwaffenarsenal einzusetzen.
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