Zweierlei Maß bei Hilfe in der Karibik

Hurricane Maria – screenshot YouTube

Nach dem verheerenden Auftakt der Sturmsaison in der Karibik ist die internationale Hilfe angelaufen. Dabei werden viele Regionen jedoch vernachlässigt und ohne Hilfe der Nachbarinseln wären sie ganz auf sich gestellt. Jetzt erhielt ich einen Hilferuf aus Grenada, den ich gerne weiterleite, denn die Menschen dort brauchen noch lange unsere Hilfe.
Von Rui Filipe Gutschmidt
Die Hurrikansaison hat begonnen und eine ganze Reihe von Monsterstürmen verwüsteten verschiedene Inseln in der Karibik und den Süden der USA. Aber es scheint fast so, als würde nur da geholfen, wo genügend Medienaufmerksamkeit ist und auch gewisse wirtschaftliche Interessen scheinen eine Rolle dabei zu spielen, wo und in welchem Ausmaß Hilfe geleistet wird.
Jetzt habe ich bei Facebook Kontakte in aller Welt und wenn mir jemand ein Thema ans Herz legt, dann greife ich das gerne auf. So hörte ich von einer Freundin, dass die Menschen von Grenada auf Dominica helfen. Selbst von Jose und Maria nur gestreift, sehen sie die Not auf den Nachbarinseln wo der Regen wegspülte, was der Wind stehen ließ. Jeder weiß was ein schwerer Sturm anrichten kann. Jetzt nimmt man das mal 100 und dann bekommt man eine Vorstellung von der zerstörerischen Kraft eines Hurrikans.
So schön die Karibik – vor allem in unserer Vorstellung – auch sein mag, so sehr ist auch die Armut auf vielen Inseln ein echtes Problem. Mit einfachsten Mitteln zusammengezimmerte Baracken haben einem Hurrikan nichts entgegenzusetzen und so verloren vor allem die, die eh schon wenig haben, auch noch das wenige was sie ihr Eigen nennen konnten. Dominica, Haiti, Puerto Rico. Das sind die Inseln von denen man in den Nachrichten am meisten hört. Aber was ist mit all den kleinen Inseln, die Harvey, Irma, Jose oder Maria in die Quere kamen?
von barbudas hört msn überhauüt nichts meeeeeeehr – leider

Das was ich lese – Puerto Rico bekommt von US praktisch keine Hilfe“, schreibt meine Freundin aus Grenada. Gouverneur Ricardo Rossello sagte zum Sturm: „Wir haben in unserer jüngeren Geschichte nie ein Event dieser Größenordnung erlebt.“ Hurrikan Maria gewann noch erheblich an Stärke zurück, als er Teile der Dominikanischen Republik mit hohen Windgeschwindigkeiten und schweren Regenfällen verwüstete. Zuvor suchte er Puerto Rico heim, wo er mit Windgeschwindigkeiten von 230 Km/h den Strom für die gesamten 3,5 Millionen Bewohner der Insel auspustete.
Inzwischen hat der Wiederaufbau längst begonnen, doch anscheinend fühlen sich die Puertoricaner stiefmütterlich behandelt, da sie eine Bevorzugung der Festlandamerikaner vermuten. Dies ist nichts Neues, da Puerto Rico in der Praxis den Kolonialstatus nie wirklich ablegen konnte. Die USA haben als „Schutzmacht“ gegenüber dem nicht eingegliederten Territorium eine Verantwortung, die sie aber nicht wahrnimmt. Puerto Rico ist pleite! Die US-Millionäre nutzen die Insel zwar als Steuerparadies und ein paar Banker profitieren auch davon, aber die geringen Steuereinnahmen, die Korruption und Vetternwirtschaft haben die Insel in die Insolvenz getrieben.
Umso mehr brauchen die Bewohner jetzt die Hilfe der USA und ihres Präsidenten, Donald Trump. Denn der US-Präsident ist auch Puerto Ricos Staatschef. Doch während Trump von „Monstern“ redet, aber letztlich dann doch lieber „Krieg spielt“ und unser aller Leben aufs Spiel setzt.
Anders die Menschen, die ganz unkompliziert zur Tat schreiten, sich zusammentun und Hilfsgüter auf die Nachbarinseln und in die entlegeneren Orte bringen.
…die Grenedier helfen, vor allem Dominica – ich finde dies auch ok!!! Aber wer hilft Barbuda??? Grenada kann nicht jeder Insel helfen….. denn die Insel hat erst „Ivan und Emilie“ überlebt!!!…… irgendwie mag ich eifach
nümm …. d’Hurricane-season isch erscht ändi november verbiii – und s‘ Meer isch eifach immer na vill z‘ warm…“, schrieb meine Schweizer Freundin aus der Karibik in feinstem Schwizadütsch.
Eine Augenzeugin, die aber neben der zu kurz geratenen Hilfe, auch die fehlende mediale Aufmerksamkeit für die kleineren Inseln beanstandet:
Es gibt soviele kleine betroffene Inseln hier in der Karibik – von denen hört man nichts!!! Sind die irgendwie vergessen???? St. Thomas und und…
auch die brauchen Hilfe!!!, fuhr sie fort.
So sehen wir wieder einmal nur einen Teil des Ganzen und der Teil, der für die Mächtigen dieser Welt beschämend wäre, wird der Öffentlichkeit vorenthalten. Nur gut, dass die Welt inzwischen miteinander vernetzt ist und sich Menschen untereinander austauschen. So bekommen wir Dinge zu sehen, zu hören, zu lesen (auch wenn wir diese Informationen filtern müssen), von denen wir sonst nichts wüssten.

In diesem Sinne, vergessen Sie bitte nicht, dass auch wir von Info-Welt eure Unterstützung brauchen, um täglich über Ereignisse aus aller Welt zu berichten. Unser Dank ist euch gewiss.

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