Die Perversitäten des Neoliberalismus

Anti-Neoliberalismusproteste in Chile – Flickr.com CC BY-SA 2.0

Der Neoliberalismus ist seitdem es politische Ordnungen gibt, diejenige die am meisten mit uns allen wie mit wehrlosen Kindern spielt. In wie fern sind wir frei davon oder ist es uns bewusst?
Von Noel Nascimento
Es gibt eine Maxime die sagt: „Du kannst alles richtig tun, dann machst du trotzdem etwas falsch“. Warum ist es so, und welche politische Ordnung ist es?
Die ersten Experimente dieser Ordnung fanden in Lateinamerika statt, und zwar mit dem Militärputsch in Brasilien als erster einer ganzen Reihe davon. Löhne der unteren Schichten niedrig halten, Arbeitern die sozialen Garantien streichen oder nicht gelten zu lassen, Agrarwirtschaft in der Hand von großen Unternehmen oder ihnen untergeordneten Großgrundbesitzern zu fördern und sofortige, schnelle Gewinne mit geringen Investitionen erzielen. Es hieß am Ende der sechziger bis in die achtziger Jahre, dass diese Länder die „Wirtschaftswunder“ Südamerikas seien. Die Diktatur von General Augustus Pinochet ging als letzte zu Ende.

Zwar gingen diese Diktaturen nicht aufgrund davon zu Ende weil – wie man sich in dem Kontinent damals dachte – eine neue Ära hereinbrach, sondern weil eine neue Phase von dem Ganzen im Gange war. Es war die Phase der „Demokratisierung“. Es hieß, in der tat, jetzt sollten die Finanz-Bosse mit dem bislang erzielten Kapital, frei auf dem Weltmarkt spielen. Es war der Anfang der „Globalisierung“ von der man weltweit sprach.
Zur gleichen Zeit dieser Politik die in den wirtschaftlich aufsteigenden Länder Argentinien, Brasilien und Chile eingesetzt wurde, ergab sich im Nahen Osten eine Politik die nicht ganz durchdacht wurde aber zu der Politik führte die heutzutage in diesem Teil der Welt eingesetzt wird. Nämlich die Politik eine neuen Entwurfes der Grenzen, einiger schwach regierter Staaten deren Bevölkerung aus kulturellen oder religiösen Gründen untereinander zerstritten waren. Grenzen haben sich tatsächlich im Laufe der Geschichte geändert und diese Erkenntnis zu machen, dass dies auch zu manipulieren nützlich sein kann, lag nicht fern. Geschehen, getan. Um diese Art von Pläne durchzusetzen machte sich die Erfahrung aus Südamerika nützlich. Soziales Chaos und kulturelle Verwirrung um die Menschen zu spalten, dass hatte in dem südlichen Hinterhof der USA funktioniert. Wäre dieser technologische Fortschritt zur Unterstützung von besseren Erziehungswesen begleitet, bestünde die Gefahr, dass dadurch Selbstbewusstsein entsteht. Selbstbewusste Völker wollen irgendwann unabhängig sein und auf gleicher Ebene handeln. Das passt nicht.
Jedoch handelte man im Nahen Osten noch anders. Die Ecke der Welt hat meist „nur“ Erdöl und ein für den Westen kulturell schwer zu handhabendes Problem; Die Menschen sind zum größten Teil Muslime, aber andererseits deswegen schon unter sich uneinig. Ein leichtes Ziel. Am Horn von Afrika wurde in den siebziger Jahren in Somalia der Diktator Jean Barret eingesetzt, der sein Öl billig an den Westen verkaufte. Ein Bürgerkrieg entfernte Barret von der Macht und das Land zerfiel in totalem Chaos das bis heute andauert. Ohne Regierung, wurde das Land schutzlos. Seine Gewässer wurden zum Raubbau von Schiffen aller Nationen, die den Reichtum des Meeres des Landes seitdem ausplündern. Kein Tunfisch kommt aus europäischem Gewässer, aber aus Somalia. Krebs vielleicht auch?
Die Küste Somalias taugt heute auch zum Abwurf von Atommüll. Wenn die Fische nicht verseucht sind, da nicht jeder Fisch in Kontakt mit Atommüll kommt, ist jede Dose Tunfisch mit dem Blut von Afrikanern getauft, da Somalia heute als das gefährlichste Land der Welt gilt. Von Somalia aus setzten sich die ersten afrikanischen „Horden“ ab die sich durch Äthiopien auf den Weg nach Europa langsam machten. Alsbald setzten sie als Folge davon auch Äthiopien durch diese Völkerwanderung innerhalb Afrikas am Anfang der neunziger Jahre in einem Bürgerkrieg im Nachbarland, dass erneut eine Hungerkatastrophe zur Folge hatte. Zur Zeit greifen amerikanische Dronen und Flugzeuge Äthiopien wieder an. Die „Piraten“ der äthiopischen Küste sind heute die bekannten „Banditen“ der westlichen Schlagzeilen. Sie „überfallen“ plündernde Schiffe an der eigenen Küste, die schutzlos ist. Dafür verlangen sie Ablösesummen. Ein souveräner Staat hätte Küstenwache. Somalia hat „Piraten“.
Als der schlimmster Schachzug dieser neuen Ordnung, der sich aus dem ganzen ergab, kommt die Ausnutzung von Geflüchteten als billige Arbeitskräfte in den industrialisierten Ländern deren eigene Bevölkerung „zu teuer“ wird und altert, vor allem in Europa. Und es führt die notwendige Verwirrung ein die zur Durchsetzung dieser Politik notwendig ist. Sie gleicht die enormen Ausgaben der Militärs aus die zur Garantie davon gebraucht werden .
Es heißt letztendlich: 1 – Konsumiert man, trägt man zu dieser Politik bei. 2 – Hilft man mit humanistischer Einstellung in Not geratene Menschen die flüchten, trägt man zur kulturellen Verwirrung und anderen dadurch beabsichtigten Zielen bei. 3 – Steht man entschieden für demokratische Wege, steht man auch zu dieser Politik, da sie sich der Demokratie bedient indem sie zuerst Diktaturen einsetzt um Demokratien nach ihrer Gunst zu definieren oder um Menschen in Bewegung zu setzen die von dem Chaos flüchten das sich aus den politischen Einmischungen ergibt. Wer rettet sich gan
z davon, lautet die Frage in des Pudels Kern, wenn schon die eigene Sensibilität mit menschlichen Leiden ausgenutzt wird?
Der Neoliberalismus ist das einzige bisher von Menschen erdachte System, dass sich darauf gründet, eine solche Gesellschaftsordnung zu begründen, durch die die Menschen gleichzeitig für sie arbeiten müssen, von ihr abhängig werden – was sie mit anderen gemeinsam hat – und zusätzlich noch von ihr süchtig werden. Und schlimmer noch, er ist selbstsüchtig da er nicht wie die anderen sich einer Unterdrückung auf Bewusstseinsebene der Mehrheit der Menschen bedient. Er schleicht sich da ein.
Trotz allem, möchte jemand ein schmackhaftes Beefsteak aus argentinischen oder brasilianischen Rindfleisch, eine Wurst vom Schweinefleisch das mit brasilianischen Soja gefüttert wurde, oder eine schöne Pizza mit Tunfisch aus Somalia? Dann, Prost!

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