Roundup = Glyphosat – Flickr.com CC BY 2.0 |
Deutschlands Regierung ist in der Hauptsache verantwortlich für die Verlängerung der Lizenz, die Glyphosat für die Anwendung in der Europäischen Union hat. Portugal hat sich mit seiner Enthaltung auch nicht mit Ruhm bekleckert. Hat Bayer die Entscheidung beeinflusst?
Von Rui Filipe Gutschmidt
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat dieses Unkrautvertilgungsmittel als „wahrscheinlich krebserregend für den Menschen“ eingestuft, doch Merkel und ihr Fanclub in der EU, zusammen mit allen anderen Lobbyisten-Regierungen hat die Lizenz des Monsanto-Produkts für weitere 5 Jahre verlängert.
Der Berufungsausschuss der Europäischen Union (EU) gab heute eine positive Stellungnahme zu der vorgeschlagenen fünfjährigen Erneuerung der Verwendung von Glyphosat ab, wobei eine qualifizierte Mehrheit von 18 Mitgliedstaaten dafür stimmte, während Portugal sich enthielt.
Dafür stimmten: Deutschland, Bulgarien, Dänemark, Slowenien, Slowakien, Spanien, Estland, Finnland, Niederlande, Ungarn, Irland, Lettland, Litauen, Polen, Großbritannien, Tschechien, Rumänien und Schweden, die 65,71 Prozent der EU-Bevölkerung ausmachen.
Dagegen stimmten: Österreich, Belgien, Zypern, Kroatien, Frankreich, Griechenland, Italien, Luxemburg und Malta, die zusammen nur auf 32,26 Prozent der EU-Bürger kommen.
Portugal enthielt sich und obwohl die 2,03 Prozent Bevölkerungsanteil auch nur symbolischen Wert gehabt hätten, macht es mich persönlich wütend. Ich sehe leider immer wieder wie dieses Gift in meiner Wahlheimat S.M. Feira angewendet wird. Das Argument, „die Studien wären nicht aufschlussreich“, hat Monsanto den Studien zu verdanken, die unter dem Tisch von ihnen selbst gesponsert wurden… Alltag in Brüssel! Während in Berlin der Bayer-Konzern ein gutes Wort für das US-Unternehmen einlegte, die im Zusammenhang mit der milliardenschweren Übernahme von Monsanto durch Bayer steht.
„Die heutige Abstimmung zeigt, dass wir, wenn wir es alle wollen, unsere kollektive Verantwortung im Entscheidungsprozess teilen und akzeptieren können“, sagte Vytenis Andriukaitis, EU-Kommissar für Gesundheit, in einer Erklärung. Die fünfjährige Verlängerung der in der Landwirtschaft verwendeten Herbizidlizenz hatte 18 Ja-Stimmen, 9 Nein-Stimmen und 1 Enthaltung, wobei eine qualifizierte Mehrheit von 55% der EU-Länder und mindestens 65% der Bevölkerung – wie für diesen Fall benötigt – erreicht wurden.
Der Beschwerdeausschuss ist ein Gremium zur Unterstützung der Entscheidungsfindung in sensiblen und problematischen Fällen. Doch die Entscheidung wird erst zum 15. Dezember getroffen, wenn die aktuelle Glyphosat-Lizenz ausläuft. Vor mehr als einem Jahr hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) dieses Herbizid als „wahrscheinliches Karzinogen für den Menschen und als nachweislich Karzinogen für Labortiere“ eingestuft. Es ist nur der extrem aggressiven Lobbyarbeit zu verdanken, dass dieses Umweltgift weiter verwendet wird und sich im Boden, ja in der Natur an sich, anreichern kann! Nein zu Monsanto! Nein zu Glyphosat! Ich bin dagegen, dass man mit der Gesundheit unserer Kinder spielt… und was sagen unsere Leser dazu?
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