Portugal und Spanien im weißen Gewand – In Sydney schmilzt der Asphalt

Feuer – das rote Leuchten in der Nacht – screenshot YouTube
In Zeiten von Klimawandel und dessen Leugnung wird jeder „Wetterbericht“ zum Streitthema. Doch zumindest die empirischen Daten lassen sich nur schwer weginterpretieren. Dabei wird die Debatte nicht nur in den sozialen Netzwerken immer unsachlicher geführt…
Von Rui Filipe Gutschmidt
Sobald eine Kältewelle irgendwo auftritt, wird die Erderwärmung in Frage gestellt. Doch das Klima ist global gefährdet und jeder Kältewelle steht eine noch extremere Hitzewelle gegenüber. Wenn ein Donald Trump – Präsident mit dem Segen des Militärisch-Industriellen-Komplexes und der allgegenwärtigen Rohstoffmafia – mal wieder auf Twitter über die Verfechter strengerer, verbindlicher und tatsächlich wirksamer Maßnahmen gegen die Erderwärmung spottet, dann zeigt er dadurch nur seine extreme Ignoranz.
Nordhalbkugel – Eis und Schnee, > -40ºC
In weiten Teilen der Iberischen Halbinsel, besonders im Bergland von den Pyrenäen bis ins Hinterland Nord- und Zentralportugals fällt seit gestern eine ungewöhnlich große Menge an Schnee. Die Temperaturen sind zwar negativ, aber im einstelligen Bereich. Dennoch leiden die Menschen in Nordportugal, da die Kälte in Verbindung mit einer hohen Feuchtigkeit und stürmischen Wetterbedingungen in jede Ritze der schlecht isolierten und meist spärlich beheizten Häuser zieht. Das Meer ist stürmisch, der hohe Wellengang fordert seine Opfer und die Kälte provoziert jede Menge an viralen Infekten, Atemwegserkrankungen, Rheuma und natürlich DIE Grippe. Portugals Notaufnahmen und Gesundheitszentren sind überfüllt und der Personalmangel ist seit den Sparmaßnahmen der Troika chronisch. Doch das ist wieder ein anderes Thema.
Inzwischen schmilzt der Schnee auf den Dünen der Sahara wieder, aber das Atlasgebirge in Marokko wird wohl no länger in weiß gehüllt bleiben. Auch die Alpen sind eingeschneit. Nichts lässt sich aber zur Zeit mit der Situation vergleichen, die man in den USA erlebt. Temperaturen von über -40ºC und heftige Schneestürme suchen Nordamerika heim. Doch wenn Donald „Tduck“ sich am Klimawandel aufwärmen möchte, dann habe ich genau das richtige Reiseziel für ihn. Wie wäre es mit Australien? Koalabären aus brennenden Bäumen retten, mit den Kangaroos um die Wette laufen – vor den Flammen der Wald- und Buschbrände flüchtend – und zu guter Letzt, ein Bad im Fluss und mit den Leistenkrokodilen die Todesrolle üben…
Südhalbkugel – Hitze und Waldbrände, 47,3ºC
Während der Norden unserer blauen Kugel friert, ist die Hitze auf der Südhalbkugel unerträglich. Besonders in New South Wales, mit der Millionenmetropole Sydney, suchen Menschen und Tiere gleichsam eine Abkühlung. 47,3ºC sind nur nicht der absolute Hitzerekord, weil 1939 ganze 47,8ºC gemessen wurden. Doch nicht nur volle Strände und Schwimmbäder sind ein Zeichen der großen Hitze, sondern auch die Rauchschwaden oder der leuchtend rote Himmel, der einen die ganze Nacht wach halten kann, in Furcht vor dem Flammenmeer.
Seit Samstag stehen Wald- und Buschland in den Bundesstaaten Viktoria, South Australia und eben auch in New South Wales in Flammen. Auf den Straßen schmilzt der Asphalt und die Trockenheit erhöht die Waldbrandgefahr extrem. Seit 1910 stieg die Durchschnittstemperatur in Australien um ein Grad Celsius. Die Hitzewellen der letzten Jahre heizten nicht nur das Land auf, sondern vor allem das Meer. Seit langem sind die Korallen im Great Barrier Reef gefährdet, da diese bei zu massiven Schwankungen der Wassertemperatur sterben. Für den Nahrungskreislauf eine Katastrophe unermesslichen Ausmaßes.
Es wird ein Jahr der Stürme in Südostasien, Pazifik und Indischen Ozean. Inselstaaten wie die Sychellen oder die Mangrovensümpfe Indiens und die flachen Gebiete in Bangla-Desh laufen ernsthaft Gefahr für immer zu verschwinden. Während Australien und Saudi-Arabien (Kohle und Öl) die Klimagipfel nutzten um ja nicht zu viel Eingeständnisse machen zu müssen, zeigt Mutter Natur den Aussis wie klein die Spezies Mensch doch ist.

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