Überlaufenes tropenparadies Boracay – Youtube Screenshot |
Beeindruckender Aufstieg und rasanter Fall beliebter Urlaubsziele Asiens. Hotelbesitzerin Stefanie Dornau auf Boracay sah beides geschehen. Was einst ein weißer Traumstrand war, wurde zu einer von Touristen überlaufenen, verschmutzen Kloake.
Edgar Schülter – 8. April 2018
Stefanie Dornau, die inzwischen 53 Jahre alt ist, kam in den 90ern auf die philippinische Insel Boracay. Damals war dessen großer weißer Sandstrand noch ein Geheimtipp für Rucksacktouristen. Stefanie bemerkte immer größere Besucherzahlen. Alleine letztes Jahr kamen fast zwei Millionen auf die 10 Quadratkilometer große Insel. Diese einfallende „Völkerwanderung“ soll aber jetzt ein Ende haben, denn ab dem 26. April soll nach dem Willen der philippinischen Regierung wird kein Urlauber mehr seine Füße auf Boracay setzen.
Der Wildwuchs der Urlaubsindustrie ist einfach unerträglich geworden. Illegale Bauten, vermüllte Küstenabschnitte und Abwasser die direkt ins Meer geleitet werden, ließen das Tropenparadies zur Kloake verkommen. So meinte Präsident Duterte, „selbst Das Meer riecht nach Scheiße!“
Die Lösung vorerst ist es die Insel für sechs Monate zu schließen. Selbst einige Hotels mussten wieder schließen, weil die Insel zu sehr gestunken hat und so Gäste vertrieb. Man konnte keine guten Geschäfte mehr betreiben.
Boracay ist nicht das einzige Tropenparadies das geschlossen wird
Ja auch in Thailand beschlossen die Behörden einen bekannten Strand zu schließen nämlich die berühmte „Maya Bay“. Bereits vor zwei Jahren haben die Thailänder schon mehrere Inseln gesperrt. Das Ökosystem muss wieder Zeit bekommen sich von den Touristenscharen zu erholen.
Gemütlich in der Sonne liegen, das war einmal, denn in Thailands Buchten gibt es mittlerweile nur noch Stehplätze.
Die Regierung will das Abwassersystem sanieren und ein Müllmanagement einführen, um sich für den Massentourismus fit zu machen.
Vielleicht wird man in Zukunft die Anzahl der Touristen eingrenzen müssen. Anderseits macht es da noch wenig Sinn sowohl für die laufenden Geschäfte die sich nicht mehr halten können, wie für die bedrohten Ökosysteme. Meistens ist es so, dass da, wo sich „zu viele Menschen“ aufhalten, Paradiese leicht baden gehen.
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