Chico – warum musste der Kampfhund eingeschläfert werden ?

Staffordshire Terrier Pixabay Lizenz CC0 Public Domain 

Der Staffordshire-Terrier tötete seine Besitzer. War es schlechte Tierhaltung? Sind Kampfhunde gefährlicher als normale Hunde?
Edgar Schülter – 18. April 2018
Chico wurde am Montag gegen 13:30 eingeschläfert. Das war das Urteil nachdem er Anfang April seine Besitzer tötete. Laut der tiermedizinischen Untersuchung galt das Tier für unzurechnungsfähig. Dabei hatte Chico schon eine Vorgeschichte, er soll in einem Metallkäfig gehalten worden sein und wurde bereits 2011 von einer Hundetrainerin als aggressiv eingestuft.
Tierschützer hatten sich gegen die Einschläferung des Hundes eingesetzt. Es wurden über 280.000 Unterschriften eingesammelt – vergeblich.
So begründete die Stadt Hannover im Wortlaut:
„Angesichts der Schwere der Befunde, deren weitere Behandlung und Nachsorge aufgrund der Aggressivität des Hundes jeweils nur unter Vollnarkose hätte erfolgen können, und der Tatsache, dass der Hund aufgrund einer fehlenden Sozialisation nur isoliert von anderen Hunden hätte gehalten werden können, sowie dem Umstand, dass aufgrund der gesteigerten Aggressivität im konkreten Fall Menschen nicht mehr als Sozialpartner in Frage gekommen wären, wurde unter Einbindung von Sachverständigen die Entscheidung getroffen, den Hund noch in der Narkose zu euthanasieren.“
Sind Kampfhunde besonders gefährlich?
Als Kampfhunde werden solche bezeichnet die aufgrund ihrer Eigenschaften, vor allem durch ihre verursachten Bisswunden, als besonders risikoreich eingestuft werden. Die Hundezucht erreichte im 13. Jahrhundert ihren Höhepunkt und die Tiere wurden im militärischen Bereich als Waffe eingesetzt. Die Bisswunden endeten meistens für den Feind tödlich. Da später diese Hunde als Kriegsteilnehmer wegen dem aufkommen moderner Waffen nicht mehr benutzt wurden, verstärkte sich die Zucht auf Jagd und Haushunde.
Kampfhunde sind nicht von Natur aus aggressiv
Viele Tierschützer und Tierschutzorganisationen weisen darauf hin, dass es keine von sich aus aggressiven Hunderassen gibt. So kann aber jeder Hund durch schlechte Tierhaltung aggressiv gemacht werden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass ein Hund, wenn er ständig im Käfig oder angeleint ohne Menschenkontakt lebt, neurotisch und aggressiv werden kann. Vor allen Dingen ist es wichtig, dass je größer die Hunde sind, um so mehr Auslauf im Freien diese benötigen. Um einen Kampfhund aggressiv zu machen, wird dieser meist misshandelt, muss Hungern, wird mit kleineren lebenden Tieren geködert und bekommt keinen genügenden Auslauf. Da würde doch selbst ein normaler Mensch aggressiv werden.
Eines sollte man jedoch wissen, Kampfhunde haben von Natur aus eine stärkere Beißkraft als andere. So hat ein Mastiff eine Beißkraft von 556 Pfund. Also deutlich mehr als der herkömmliche Deutsche Schäferhund. Man sollte sich bei der Haltung dieser Tiere diesem Risiko immer bewusst sein, denn gerade das kann schnell ins Auge gehen.

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