Ist das solidarische Grundeinkommen eine Alternative für Hartz IV?

„Du bist eingestellt“ Pixabay Lizenz CC0 Public domain 

Viele träumen von der Abschaffung von Hartz IV, als Ersatz würde dann das „Solidarische Grundeinkommen“ dienen gekoppelt an einen sozialen Arbeitsmarkt. Die Frage ist nur, ob das Modell auch tauglich ist.
Edgar Schülter – 28. April 2018
„Ich bin überzeugt, dass es keinen Sinn macht, weiter auf Hartz-IV-Reformen zu setzen. Egal wie oft man noch daran herumreformiert. Dieses System wird nicht mehr gerecht.“ So die Aussagen von Michael Müller, Berlins regierender Bürgermeister.
Müller schlug dann die Einführung des solidarisches Grundeinkommens vor und schrieb: „Nur durch eine neue soziale Agenda wird es uns gelingen, auf die Herausforderung der Digitalisierung der Arbeitswelt zu reagieren. Herzstück müsste dabei die Ergänzung, im besten Fall die Abschaffung, von Hartz IV zugunsten eines neuen Systems sein, um Langzeitarbeitslosen wieder eine Chance zu geben.“
Müller spricht von 100.000 Arbeitsstellen. Wir haben in Deutschland jedoch 1,6 Millionen Arbeitslose die Hartz IV beziehen. Davon sind 800.000 Langzeitarbeitslose. Die Zahl der Menschen die jedoch von Harzt IV leben müssen, liegt bei 4,3 Millionen, davon sind 1,7 Millionen Kinder unter 15 Jahren.
Die Koalition will, dass ein neuer Arbeitsmarkt, auf soziale, öffentliche Stellen gerichtet, entsteht. Dabei kann das ganze nur funktionieren wenn auch wirklich darauf geachtet wird, dass diejenigen eine Arbeitsstelle erhalten, die auf dem regulären Arbeitsmarkt keine Chance haben. Es besteht ohnehin die Gefahr, dass durch eine Teilnahme an öffentlich geförderter Beschäftigung, die Suchanstrengungen auf dem regulären Arbeitsmarkt schwinden. Nicht nur, dass dann Anbieter der öffentlich geförderten Beschäftigung leistungsfähige Menschen einstellen wollen, es kann auch passieren, dass die reguläre Beschäftigung hiermit verdrängt wird.
Nach Müllers Vorschlag kämen folgende Jobs bei diesem Projekt in Frage: „Sperrmüllbeseitigung, Säubern von Parks, Bepflanzen von Grünstreifen, Begleit- und Einkaufsdienste für Menschen mit Behinderung, Babysitting für Alleinerziehende, deren Arbeitszeiten nicht durch Kita-Öffnungszeiten abgedeckt werden, vielfältige ehrenamtliche Tätigkeiten wie in der Flüchtlingshilfe, als Lesepatin oder im Sportverein als Übungsleiter und und und.“
Ich denke, dass es immer noch besser ist, als zuhause zu sitzen. Ich frage mich jedoch wie sich die Situation weiterentwickelt, wenn die Industrie immer weiter automatisieren möchte. Roboter sollen in Zukunft verstärkt eingesetzt und die Künstliche-Intelligenz stärker ausgebaut werden.

Es werden also logischerweise immer mehr Menschen ohne Arbeit da stehen. Da wird man doch an einem Bedingungslosen Grundeinkommen nicht vorbei kommen. Damit dann die Leute nicht zuhause durchdrehen bedarf es ebenfalls an Beschäftigung auf einer konstruktiven Basis für alle.

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