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Sonderermittler des Papstes haben ihre Arbeit aufgenommen. Archive der katholischen Kirche in Chile werden durchsucht. Die Staatsanwaltschaft spricht von einem „Meilenstein“.
Edgar Schülter 14. Juni 2018
Staatsanwalt Emiliano Arias bestätigt zwei Razzien in Rancagua und Santiago. Er spricht von einen Durchbruch, da zivile Behörden nicht gegen die Kirchenvertreter vorgegangen sind.
Es stehen insgesamt 14 Priester unter verdacht, die sich sexuell an Minderjährige vergangen haben. Zeitgleich mit dem Besuch der päpstlichen Ermittler erfolgten die Razzien.
Dabei handelt es sich um den Erzbischof aus Malta Charles Scicluna und den Papstgesandten Jordi Bertomeu. Sie werden die Missbrauchsopfer befragen und die Diözesen anleiten im Umgang mit den neuen Missbrauchsklagen.
Der Skandal in Chile ist bereits wesentlich älter, denn seit dem Jahr 2000 wurden den chilenischen Behörden bereits 80 katholische Priester wegen sexuellen Missbrauchs gemeldet. Außerdem wird der Kirche vorgeworfen in den 1980er und 1990er Jahren den Kindesmissbrauch durch ehemalige Priesterausbilder ignoriert oder vertuscht zu haben. Darunter auch der ehemalige Bischof Juan Barros der mit Genehmigung vom Papst Franziskus Anfang der Woche zurückgetreten ist.
Der Papst selbst räumte schwere Fehler ein im Umgang mit den Missbrauchsskandal. Mit Blick auf das leiden der Opfer, äußerte er „Scham und Schmerz“. Man könnte dieses fast als Heuchelei bezeichnen, denn der selbe Papst hatte den Bischof Juan Barros noch im Jahr 2015 trotz erhobener Vorwürfe zum Bischof von Osorno ernannt.
Die katholische Kirche wird noch lange damit zu schaffen haben. Vorwürfe von sexuellem Missbrauch werden hier und da immer häufiger. Am schlimmsten ist wenn die Kirche versucht solche Vergehen auch noch zu vertuschen.
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