Nur miteinander können wir in Frieden leben – Bild v Pixabay CC 0 |
Die Nationalegoisten träumen von einer Welt in der Völker und Nationen fein säuberlich getrennt leben. Sie behaupten, dass man durch rigorose Trennung jegliche Konflikte vermeiden kann und daher gäbe es auch innerhalb ihrer Grenzen auch weniger Probleme. Kann es wirklich so einfach sein?
Rui Filipe Gutschmidt – 26. Juni 2018
Der nationalistisch geprägte Populismus überschwemmt gerade die Welt und die neoliberalen Regierungen schüren deren Größenwahn auch noch. Doch wie sieht die „ideale Gesellschaftsordnung“ der Pegida, heimatliebenen Patidioten, Identitären und der „ich bin kein Nazi“-Nazis denn so aus und welche Knöpfe drücken die Propagandisten, um die Menschen an diese teilweise völlig unlogischen Argumente glauben zu lassen?
Grenzen schließen, keine Einwanderung mehr zulassen und die Menschen sind sicher?
Terroristen, Djihadisten, Islamisten die uns alle bekehren wollen, frauenfeindliche Vergewaltiger und Mörder, Drogendealer und Schwerstkriminelle… so der Tenor unserer „besorgten Mitbürger“, strömen ungehindert nach Europa und erstürmen die Deutschen und Österreichischen Grenzen. Ihr Ziel wären unsere Sozialkassen, auf deren Kosten Man bekannter Weise in Saus uns Braus leben kann (aber klar doch ^^). Nicht nur die EU-Außengrenzen, sondern auch die internen Grenzen sollen alle geschlossen werden. Eigentlich soll die EU ganz aufgelöst werden, damit jedes Land im Interesse des eigenen Volkes Abkommen vereinbart, Bündnisse schließt und eventuelle Probleme mit seinen Nachbarn ohne Einmischung dritter löst.
Es scheint fast so, als hätten alle Anhänger der rechtspopulistischen Ideologien im Geschichtsunterricht gefehlt, denn wir hatten schon das „Zeitalter der Nationalstaaten“. Im 19. Jahrhundert, nachdem Napoleon das Nationalbewusstsein geweckt hatte und die Revolution in Frankreich den Wunsch nach Teilnahme an den politischen Entscheidungen im Volk aufkeimen ließ, wurde das Konzept des Nationalismus geschürt um die Bürger hinter den führenden Eliten zu vereinen.
Alles fürs Vaterland, eine Überzeugung der Überlegenheit der eigenen Nation und vor allem die Aussichten auf viel Geld und Macht, führten zu einem Wettlauf um die Aufteilung der Welt unter den Kolonialmächten. Als alles aufgeteilt war, auf dem Höhepunkt des Imperialismus, war den Mächtigen der Welt schnell klar, dass es früher oder später zu einem großen Krieg kommen würde. 1914, nach langem Wettrüsten, stürzten sich die Imperien aufeinander. Jeder war von einem schnellen Sieg überzeugt, denn alle dachten, dass sie den anderen überlegen seien. Die Katastrophe des Ersten Weltkriegs reichte aber nicht, damit die Menschen daraus lernten.
Die Arroganz der Siegermächte verschärfte den Nationalismus noch und fanatisierte die Massen. Die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs sollten uns doch wenigstens eine Lehre sein. Wenn ein Volk, eine Religionsgemeinschaft, eine Gruppe von Menschen glaubt, dass sie allen anderen Überlegen ist, dann kommt es automatisch zum Konflikt. Denn man sieht sich berechtigt, den anderen seinen Willen aufzuzwingen. Das Gesetz des Stärkeren, gibt einem also das Recht, die schwachen Staaten auszubeuten und zu unterdrücken. Das geschieht zum Teil zwar schon im bestehenden Kapitalistischen System, aber hier geht es weniger um „Volk A beutet Volk B aus“, sondern einfach nur um „die Reichen beuten die Armen aus“.
Der Nationalegoismus gibt aber nur vor dem ganzen Volk zu nutzen. Es sind am Ende doch nur die Großkonzerne und Banker die Profit machen. Der kleine Mann – oder Frau – darf in deren Kriege ziehen, töten und sterben. Wenn Trump sagt: „Amerika first“, sollten sich alle fragen, was eine solche Politik für sie bedeutet. Denn es heißt automatisch: Europa, China, Russland… zuletzt. Schon jetzt haben wir einen Handelskrieg und an Drohungen fehlt es auch nicht. Wenn wir also sehen, wie in immer mehr Ländern der Nationalismus geschürt wird und sich das Szenarium der ersten Häl
fte des 20. Jahrhunderts wiederholt, dann muss uns auch klar sein, dass die Welt geradewegs auf einen katastrophalen Krieg zusteuert.
fte des 20. Jahrhunderts wiederholt, dann muss uns auch klar sein, dass die Welt geradewegs auf einen katastrophalen Krieg zusteuert.
Nationalegoismus kann niemals als friedliches Miteinander funktionieren. Die Begierde im Zusammenspiel mit der Arroganz führen am Ende immer zu Krieg. Wenn das nur endlich jedem klar werden könnte!
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