Trockenheit – Marco Verch Flickr.com CC BY 2.0 |
Seit Jahrzehnten dehnt sich das „Sandmeer“ der Sahara aus. Dörfer, Felder und ganze Städte werden einfach vom Sand verschluckt und die Menschen in der Sahelzone sehen sich – auch ohne Krieg – gezwungen in andere Gefilde zu ziehen. Doch auch Spaniel und Portugal sind schon betroffen und der Mensch hat selbst die Schuld daran.
Rui Filipe Gutschmidt – 6. August 2018
Der Süden der Iberischen Halbinsel wird seit langem von einer zunehmenden Trockenheit heimgesucht. Es ist dem Einfluss des Menschen zu verdanken, dass sich dieser Prozess, der schon seit langem anhält, beschleunigt. Dabei ist der Klimawandel nur ein weiterer Faktor in einem Zusammenspiel des Untergangs.
Der Alentejo – also das Land „über dem Tejo“ – ist eine der ältesten Kulturlandschaften Europas. Das von den Phöniziern, Griechen, Kelten, Römern, Westgoten, Arabern und schließlich Portugiesen besiedelte Land ist fruchtbar, weitläufig, flach und somit ideal für große Getreidefelder, Oliven, Wein und anderes Obst. Doch es gibt ein Problem, dass in den letzten Jahren zunehmend für eine Versandung sorgte. Die Bewässerung und der Einsatz von Düngemitteln lassen die Böden mit der Zeit unfruchtbar werden.
Auch die massive Nutzung und Umleitung des Wassers aus den großen Flüssen der Halbinsel, der zu einem großen Teil in Spaniern stattfindet, trägt zu einer Austrocknung der Böden bei. Da Getreide nicht tief wurzelt, versickert viel Wasser. Stauseen haben in den letzten Wintern auch kaum genug Wasser bekommen und so musste das Wasser immer wieder rationiert werden. Dieses Jahr ist eine Ausnahme. Mit viel Regen bis in den Juli hinein.
Doch kaum hat der August begonnen, haben wir in Portugal einen Vorgeschmack auf das Leben in der Sahara. Temperaturen zwischen 43 und 47 Grad suchen das Land heim, wobei selbst der Norden nicht verschont wird. Um ein Beispiel zu nennen, hat die 30 Kilometer südlich von Porto arbeitende Redaktion von Info-Welt ihre Arbeit für 3 Tage eingestellt, um die PC’s nicht durch Überhitzung zu verlieren. Doch der „Stillstand“ war vielerorts zu spüren. Mensch und Maschine funktionieren bei diesen Temperaturen nicht gut.
Dafür brennen die Wälder umso besser. Auch diese Hitzewelle brachte etliche Waldbrände mit sich und der Serra de Monchique, im Hinterland der Algarve erlebte die Tage einen Großbrand mit fast 800 Einsatzkräften, die bei diesen unwirklichen Bedingungen löschen mussten. Ohne Mischwald geht das Grundwasser auch verloren. „Die Wüste ruft.“ Rauch, Saharastaub, heiße Winde. Portugal ging durch die Hölle, die aber viele erträglich machten, indem sie sich im Meer, in Flüssen und Pools Abkühlung verschafften.
Ab heute werden die Temperaturen wieder erträglicher und die Warnrufe der Wissenschaftler, die einen Anstieg des Hitzerekords bis 2050 auf 55º C voraus sagen, dürften schnell vergessen sein. Das WIR mit unseren Autos, Flugzeugen und (selbst mit den modernsten Filtern) Kohlekraftwerken mitverantwortlich sind und dass unser übertriebener Fleischkonsum, unsere auf schnellen Profit ausgerichtete Land- und Forstwirtschaft und unsere Konsumgesellschaft das Klima anheizen und so extreme Wetterphänomene provozieren, wollen viele einfach nicht wahrhaben. Da glaubt man lieber an Wetterwaffen und Chemtrails. Das Wetter ist aber ein so chaotisches System, dass die Projekte nie in die Praxis umgesetzt wurden. Es ist aber leichter daran zu glauben, als das Auto gegen ein Fahrrad einzutauschen oder mit der Bahn zu fahren. Also kommt mir nicht mit HAARP und den selbsternannten Aufklärern von YouTube und Co, sondern investiert in Solar und Windenergie, spart Strom, konsumiert nachhaltig und verzichtet auf fossile Brennstoffe. Dann haben wir vielleicht noch eine Chance.
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