Von der Leyen: Kriegsgeil auf Syrien

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen will die Bundeswehr in Syrien mitbomben lassen. Soll die Truppe nach dem NATO-Angriff auf Jugoslawien nun auch dort völkerrechtswidrig Angriffe fliegen?
Marco Maier – 11. September 2018

Ursula von der Leyen ist eine Transatlantikerin durch und durch. Während sich die Bundeswehr im April (noch) nicht am Beschuss auf Ziele in Syrien beteiligte, welche von den Amerikanern, Briten und Franzosen infolge eines angeblichen Chemiewaffeneinsatzes in Douma bei Damaskus durchgeführt wurden, soll es dieses Mal anders sein. Denn im Bundesverteidigungsministerium ist man geil auf Krieg.
Und so hieß es gestern in der „Bild“, dass man nun in Berlin darüber nachdenke, sich an der Kriegsallianz der USA, Großbritanniens und Frankreichs zu beteiligen, wenn es bei der Rückeroberung der Provinz Idlib durch syrische Regierungstruppen mit Unterstützung Russlands und des Irans erneut einen (angeblichen) Giftgaseinsatz gibt. Und es ist klar, dass es für diese Kriegstreiber völlig egal ist, wer mit Chlorgas oder Sarin hantiert – Assad ist im Zweifel immer Schuld daran und muss bestraft werden. Unabhängige Untersuchungen sind für die selbsternannten Weltpolizisten nämlich belanglos. Zuerst wird gebombt, dann gefragt.
Ähnlich hält man es in der Bundesregierung. Denn: Der Bundestag solle im Fall eines schnellen militärischen Eingreifens erst nachträglich befragt werden. Das heißt, nur weil die deutsche Kriegsministerin beim Gedanken an Bombenabwürfe durch deutsche Flugzeuge auf Syrien ein feuchtes Höschen bekommt (aber nicht wegen eines „flotten Ottos“), wird nicht debattiert sondern einfach mitgemacht. Das ist transatlantische Rektalakrobatik par excellence.
In Berlin schert man sich – wie in Washington, Paris und London – einen feuchten Kehricht um Beweise und unabhängige Untersuchungen, wenn es darum geht, unliebsame Regierungen zu „bestrafen“. Anschuldigungen reichen heutzutage völlig aus, um Sanktionen zu verhängen und mit Cruise Missiles herumzuballern, auch wenn der „Wertewesten“ damit seine eigenen Werte (z.B. Rechtsstaatlichkeit, was auch bedeutet, dass der Kläger die Schuld des Angeklagten beweisen muss und nicht umgekehrt) auf den Kopf stellt und sich weltweit unglaubwürdig macht, weil dies eigentlich nichts anderes als eine globalistische Terrorherrschaft ist. Wer nicht pariert wird fertig gemacht.

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