Wirtschaftlich sieht es in Deutschland derzeit nicht so gut aus. Die Anzeichen für eine Rezession verdichten sich. Mit Schuld daran ist auch die „America First“-Politik.
Marco Maier – 28. November 2018
Die deutsche Wirtschaft ist infolge der Exportorientierung und der Tätigkeit deutscher Unternehmen im Ausland stark von der globalen Konjunktur abhängig. Doch gerade der angeblich wichtigste „Verbündete“ – die Vereinigten Staaten von Amerika – trägt dazu bei, dass die deutsche Wirtschaft geschädigt wird. Denn „America First“ bedeutet auch ins US-Visier zu gelangen.
Schätzungen zufolge haben die deutschen Unternehmen bislang infolge dieser nationalistisch-protektionistischen Politik Washingtons bereits rund 200 Milliarden Euro verloren. Darunter auch aufgrund der Sanktionen gegen Russland und den Iran, sowie einer zunehmend feindlichen Wirtschaftspolitik, die auf Erpressung und Drohungen setzt, aber auch auf nationalistische Richter und Geschworen.
Die ganze US-amerikanische Wirtschafts- und Finanzpolitik – samt Handelskrieg – trifft ja mehrere Länder zugleich und wie ein Rattenschwanz dann auch die deutsche Wirtschaft. Doch das wagt man in der Mainstreampresse nicht wirklich anzusprechen, stattdessen werden immer wieder Liberalisierungsmaßnahmen gefordert – und dabei neben der FDP und dem wirtschaftsliberalen Flügel der Union auch insbesondere Friedrich Merz genannt, der als Konzernlobbyist gilt. Aber er ist auch Vorsitzender der Atlantik-Brücke und damit ein Vertreter von US-Interessen, die jenen Deutschlands immer öfter diametral gegenüberstehen.
Deutschland scheint in eine Rezession zu schlittern und damit das „Wirtschaftswunder“ nach der Finanz- und Eurokrise ein Ende zu finden. Doch bis auf Rekord-Steuereinnahmen und enorme Ausgabensteigerungen beim Militär scheint man in Berlin noch keine Strategie entwickelt zu haben, wie man der Konjunkturdelle entgegenwirken könnte. Das liegt aber auch daran, dass niemand es wagt, Washington Paroli zu bieten.
Dem Finanzamt wird das überhaupt nicht gefallen …
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