Blumenau liegt im brasilianischen Bundesstaat „Santa Katarina“ hat mittlerweile über 300 000 Einwohner und wurde im Jahr 1850 vom deutschen Apotheker Hermann Blumenau gegründet. Wie viel ist aber noch von der deutschen Sprache heutzutage, seit der Zeit der Einwanderung, zu sehen?
Edgar Schülter – 1. Dezember 2018
So wird heute noch Deutsch gesprochen aber eher ein Dialekt, der von Generation zu Generation vererbt wurde. Das ist insbesondere festzustellen bei Familien die auf dem Land wohnen. Am meisten findet man den Dialekt „hunsrückisch“. In Blumenau dagegen wird natürlich vorwiegend Portugiesisch gesprochen. Aber nach Aussage von Eduarda Rafaelli, die aus der Gegend stammt, sprechen die älteren Leute immer noch deutschen Dialekt auf der Straße. Leider wird heute bei den Kindern immer weniger Deutsch gesprochen, jedoch wird Hochdeutsch in vielen Schulen in Blumenau als dritte Fremdsprache neben Englisch und Spanisch angeboten. Ana Bobr die auch aus Blumenau kommt, sagte uns sogar, dass es Radiosender gibt die nur in deutscher Sprache senden, weil es eben noch viele Leute gibt die es verstehen. Eduarda ist mit solchen Radiosendern aufgewachsen und kennt es gar nicht anders. Sie behauptet, dass bei manchen Radioprogrammen selbst der Sprecher alles in Deutsch erzählt. Wie vorhin schon gesagt, auf dem Land wird tatsächlich oft nur Deutsch gesprochen und selten die brasilanische Amtssprache Portugiesisch. Leider geht auch bei der Sprachvererbung viel an Vokabular verloren. So meint Eduarda: „Es hängt viel davon ab, in welchem Gebiet man wohnt oder in welcher Familie man aufgewachsen ist. Manche reden eher dem Hochdeutsch ähnlich, andere haben schon eigene Wörter erfunden. Da gibt es schon eine Mischung zwischen Hochdeutsch, Dialekt und Portugiesisch.“ In Pomerode wird am meisten „Deutsch“ gesprochen Pomerode liegt 25 Km nördlich von Blumenau mit zirka 27.000 Einwohner gilt es als die „deutscheste Stadt“ im Bundesstaat Santa Katarina. Sie wurde im Jahr 1863 von pommerischen Siedlern gegründet. Heute noch sind 92 Prozent der Stadtbevölkerung deutschstämmige Einwohner. Daher hat sich das Ostpommerische als Umgangs- und sogar als Schriftsprache durchgesetzt und gehalten. Somit ist seit 2010 Deutsch die offizielle zweite Sprache der Stadt. Dazu kommen auch noch Trachten und Blasmusik die einmal im Jahr im „Pommernfest“ die Kultur und Tradition der Bevölkerung zum Ausdruck bringen.
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