Nach der Ankündigung, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen, folgte nun jene, auch fast die Hälfte der Soldaten aus Afghanistan nach Hause zu holen.
Marco Maier – 23.Dezember 2018
Momentan dürften die Köpfe der Neocons und der Falken in den USA geradezu explodieren. Nur wenige Tage nach der Ankündigung Donald Trumps, die US-Truppen aus Syrien abzuziehen, folgt der nächste Schlag ins Gesicht der radikalen Kriegstreiber im US-Establishment: Der US-Präsident will 7.000 Soldaten – immerhin rund die Hälfte der mehr als 14.000 dort stationierten US-Truppen – in den nächsten Wochen nach Hause holen.
Das ist aber noch nicht alles. Laut dem US-Fernsehsender NBC soll er das Pentagon auch angewiesen haben, einen Plan zum kompletten Abzug der amerikanischen Soldaten aus Afghanistan vorzulegen. So berichtet das „Wall Street Journal„:
„In den kommenden Wochen werden mehr als 7.000 amerikanische Truppen aus Afghanistan nach Hause zurückkehren, sagte ein US-Beamter. Der Schritt wird als erste Phase eines schrittweisen Rückzugs und des Endes des 17-jährigen Krieges, von dem die Beamten sagen, dass es mindestens viele Monate dauern kann, eingeleitet. Mittlerweile gibt es mehr als 14.000 US-Truppen in Afghanistan.“
Trump hat wegen seiner Entscheidung zum Rückzug in Syrien angeblich „Wut und Verwirrung“ unter einigen Gesetzgebern und Pentagon-Beamten ausgelöst; Er scheint jedoch an seinen früheren „Bring the Troops Home“ -Versprechungen festzuhalten, die 2016 während des Wahlkampfs abgegeben wurden. In einer Reihe von Tweets verteidigte der Präsident die 180-Grad-Wende in der syrischen Politik.
In einem Donnerstag-Tweet, der genauso gut über Afghanistan hätte sprechen können, erklärte Trump: „Es ist kaum zu glauben, dass Lindsey Graham gegen das Leben von Soldaten und Milliarden von Geldern sein würde.“ Und fügte hinzu: „Zeit sich auf unser Land zu konzentrieren und unsere Jugend nach Hause zu bringen, wo sie hingehört!“
Nun stellt sich nur noch die Frage, ob Trump mit seinen Entscheidungen nicht einigen mächtigen Figuren des „Deep State“ auf die Zehen tritt, die von der US-Präsenz in der Region profitieren. Mit seinen Entscheidungen bringt er sich selbst jenem Schicksal näher, welches schon John F. Kennedy ereilte, welcher den herrschenden Eliten offenbar ebenfalls zu gefährlich wurde.
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