Offenbar denkt man in Moskau darüber nach, bei der Diversifizierung der Währungsreserven auch auf Bitcoin zu setzen. Die Kryptowährung könnte dadurch enorm an Wert gewinnen.
Marco Maier – 15. Januar 2019
Russland versucht sich so weit wie möglich vom US-Dollar zu lösen. In den letzten Monaten hat die russische Zentralbank bereits große US-Dollar-Anlagen in Gold, Euro, Yen und Yuan getauscht, zumal die Amerikaner die globale Vormachtstellung ihrer Währung gerne dazu ausnutzen, Sanktionen und „Strafmaßnahmen“ durchzusetzen. Doch dabei soll es offenbar nicht bleiben.
Laut Vladislav Ginko, einem Ökonom der staatlich finanzierten Russischen präsidialen Akademie für Volkswirtschaft und öffentliche Verwaltung, unternimmt die Regierung Schritte, um die Auswirkungen der US-Sanktionen zu minimieren, die den russischen Rubel getroffen haben. Demnach versucht der Kreml, einige seiner US-Dollar-Reserven durch die weltweit beliebteste Kryptowährung zu ersetzen.
Ginko sagte laut dem britischen „Telegraph„, er sei der Ansicht, die russische Entdollarisierungsentscheidung sei im Wesentlichen ein Schritt zum „Schutz der nationalen Interessen“ aufgrund einer möglichen Unterbrechung der „US-nominierten Zahlungsströme für russisches Öl und Gas“ und behauptete, die Investition in Bitcoin könnte bis zu 10 Milliarden US-Dollar betragen; eine Menge, die ausreicht, um den Preis von Bitcoin deutlich zu erhöhen.
„Die russische Regierung ist im Begriff, einen Schritt in Richtung Diversifizierung der Finanzreserven in Bitcoin zu unternehmen, da Russland durch US-Sanktionen gezwungen wird, US-Staatsanleihen zu verkaufen und US-Dollar abzugeben“, sagte Ginko. „Diese Sanktionen und der Wille zur Übernahme moderner Finanztechnologien führen Russland dazu, seine Reserven in Bitcoin zu investieren.“
Zwar ist diesbezüglich noch nichts fix, aber die Aussicht auf größere Bitcoin-Käufe durch die russische Zentralbank könnte den Kurs der zwischenzeitlich angeschlagenen Kryptowährung durchaus nach oben treiben. Zudem würde dies dazu führen, dass sie zumindest in der Russischen Föderation auch quasi staatlich legitimiert wird.
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