Transportierbare Mini-Kernreaktoren sollen künftig dafür sorgen, dass die US-Truppen auch in abgelegenen Gebieten stets ausreichend mit Energie versorgt werden.
Marco Maier – 9. Januar 2019
Das Strategic Capabilities Office (SCO) des US-Militärs forderte die Kontraktoren und Zulieferer auf, Vorschläge für kleine Atomreaktoren vorzulegen, die an abgelegenen Standorten eingesetzt werden könnten, wo die Beförderung von Treibstoff schwierig oder gefährlich ist. Damit soll die Energieversorgung der US-Truppen auch in jenen Gegenden gesichert werden, in denen man sonst mit massiven Problemen konfrontiert wird.
Noch im Jahr 2008 schätzte das Government Accountability Office, dass die US-Militärbasen rund um den Globus für den grundlegenden Energiebedarf (wie für Beleuchtung, Kühlung oder Heizung der Stützpunkte) insgesamt rund 900.000 Gallonen (ca. 3,4 Millionen Liter) an Sprit brauchen. Dabei starb durchschnittlich bei jeder 24. Spritlieferung ein US-Soldat.
Nun wird das „Project Dilithium“ gestartet. Damit will das Pentagon einen tragbaren Atomreaktor entwickeln, der auf einen LKW und in ein C-17-Flugzeug passen sollte, der in weniger als 72 Stunden aufgestellt wird und drei Jahre lang bis zu 10 Megawatt Leistung liefern kann ohne tanken zu müssen. Der Reaktor mit einem Gewicht von unter 40 Tonnen muss auch innerhalb einer Woche demontiert werden können. Und er muss gegen eine Kernschmelze gesichert sein.
Das Pentagon geht davon aus, dass der Energiebedarf der US-Truppen in den kommenden Jahren stark ansteigen wird, da man sich weiterhin global militärisch betätigen will. Das heißt, man braucht sichere und stabile Energiequellen auf See und in vorgelagerten Basen an Land. Solche Mini-Atomreaktoren würden dafür sorgen, dass weniger Kräfte für Energielieferungen aufgewendet werden müssen und autonomer agieren können.
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