Die Ärztekammer fordert die Impfpflicht für Österreich und will das Kinderbetreuungsgeld und die Familienhilfe daran koppeln. Noch sträubt sich die Gesundheitsministerin dagegen.
Marco Maier – 4. Februar 2019
In mehreren Ländern ist die Impfpflicht bereits umgesetzt worden, unter anderem auch durch indirekte Maßnahmen. Darunter auch die Verweigerung, ungeimpfte Kinder in Kinderbetreuungsstätten aufzunehmen. In Österreich hingegen soll es für ungeimpfte Kinder kein Kinderbetreuungsgeld und keine Familienbeihilfe geben, wie die Wiener Ärztekammer laut dem „Standard“ fordert.
Demnach soll es eine daran gekoppelte Impfpflicht für Minderjährige bis zum vollendeten 14. Lebensjahr geben, die alle im Gratisimpfprogramm vorgesehenen Immunisierungen und Auffrischungen beinhaltet. Auch der Besuch des Kindergartens soll ungeimpften Kindern verwehrt werden.
Man wolle nicht strafen, sondern die Schwachen schützen, hieß es als Erklärung. Impfskeptiker könne man mit reinen Informationen „nicht beeindrucken“, weshalb man „zu anderen Mitteln“ greifen müsse. Allerdings wolle man da keine Holzhammermethode anwenden, sondern „mit Fingerspitzengefühl“ vorgehen, um so nicht noch mehr Gegner zu schaffen.
Doch bei Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) beißen die Impfpflicht-Befürworter allerdings auf Granit. Gegenüber dem „Kurier“ betonte sie, dass sie eine solche Bevormundung der Eltern ablehne. Diese sollten selbst entscheiden können, ob sie ihre Kinder impfen lassen oder nicht.
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