US-Denkfabrik: USA gegen Russland und China in Weltkriegsszenarien chancenlos

Symbolbild. Abschuss von Tomahawk-Raketen von US-Kriegsschiffen. Bild: U.S. Navy

Die neokonservative Denkfabrik RAND Corporation spielte mehrere Weltkriegsszenarien durch. Doch jedes Mal bekamen die Amerikaner dabei von den Russen und Chinesen „den Hintern versohlt“.
Marco Maier – 11. März 2019
In simulierten Szenarien des dritten Weltkrieges verlieren die USA weiterhin gegen Russland und China, warnten letzte Woche zwei Top-Kriegsplaner der neokonservativen Denkfabrik. „In unseren Spielen, wenn wir gegen Russland und China kämpfen, bekommt Blau seinen Hintern versohlt“, sagte RAND-Analyst David Ochmanek am Donnerstag.
Die Kriegsspiele von RAND zeigen, wie die US-Streitkräfte – auf Kriegsspiel-Karten blau gefärbt – die größten Verluste in einem Szenario nach dem anderen erleiden und immer noch Russland oder China – die rot sind – nicht daran hindern können, ihre Ziele zu erreichen: die westlichen Kräfte zu vernichten. „Wir verlieren viele Menschen. Wir verlieren viel Ausrüstung. Normalerweise verfehlen wir unser Ziel, die Aggression durch den Gegner zu verhindern“, warnte er in typisch neokonservativem Neusprech.
Im nächsten militärischen Konflikt, von dem einige glauben, dass er Mitte der 2020er Jahre kommen könnte, werden alle fünf Schlachtfelddomänen Land, Meer, Luft, Weltraum und Cyberspace hart umkämpft sein, was darauf hindeutet, dass es den USA schwer fallen könnte, die militärische Überlegenheit wie in früheren Konflikten beizubehalten. Und es sieht für die Amerikaner sehr schlimm aus.
Die simulierten Kriegsspiele zeigten, dass der „rote“ Angreifer oft US-amerikanische F-35 Lightning II-Tarnkappenbomber auf der Landebahn zerstört, mehrere Flotten der US Navy in die Tiefe schickt, US-Militärstützpunkte zerstört und durch elektronische Kriegsführung die Kontrolle über kritische militärische Kommunikationssysteme übernimmt . Kurz gesagt, eine grausame, wenn auch simulierte Vernichtung einiger der modernsten US-Streitkräfte.
RAND habe auch kriegerische Cyber- und elektronische Angriffe in den Simulationen gemacht, sagte Work. Russland und China lähmen die Kommunikationsnetze der USA. „Wann immer wir eine Übung haben und die rote Kraft wirklich unser Kommando und unsere Kontrolle zerstört, hören wir mit der Übung auf“, sagte Robert Work, der früher im US-Verteidigungsministerium arbeitete, ohne eine Spur Humor. Peking nennt dies „Systemzerstörungskrieg“, sagte Work. Sie zielen darauf ab, „das amerikanische Kampfnetzwerk auf allen Ebenen unerbittlich anzugreifen und sie üben dies ständig.“
Ziel der Neokonservativen ist es, mit diesen Simulationen die USA und deren Verbündeten zu noch höheren Militärausgaben zu drängen und dafür zu sorgen, dass der Militärisch-Industrielle Komplex noch mehr Geld erhält. Vor allem der Hinweis darauf, dass die Amerikaner keine umfangreichen Patriot-Luftabwehrsysteme in Europa stationiert hätten, gilt als Fingerzeig dafür, den Kontinent damit vollzupflastern. Auch wenn diese gegen die russischen Hyperschallraketen wirkungslos wären, sollte es tatsächlich zu einem solchen Ernstfall kommen.
Man fragt sich allerdings, was die USA und die anderen NATO-Staaten mit all dem Geld machen, das in ihre Streitkräfte fließt. Immerhin geben alleine die USA schon etwa doppelt so viel Geld für ihre Kriegsmaschinerie aus wie China und Russland zusammen.

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