Offiziell beteiligt sich Großbritannien nicht aktiv am Jemen-Krieg. Doch nun wurde bekannt, dass britische Spezialeinheiten in dem arabischen Land verwundet wurden.
Marco Maier – 24. März 2019
Einige britische Elite-Kommandos wurden bei direkten Schießereien mit jemenitischen Truppen verletzt, als Teil einer geheimen britischen Militärkampagne im Jemen, heißt es in einem neuen Bericht. Damit wird klar, dass das Engagement der Briten in dem vom Krieg gezeichneten Land deutlich größer ist als bislang zugegeben wurde.
Die britische Tageszeitung „The Mail“ berichtet, dass mindestens fünf Mitglieder der britischen Special Boat Service (SBS) bei heftigen Zusammenstößen mit Mitgliedern der Houthi Ansarullah-Bewegung Schussverletzungen erlitten hätten. Die schiitische Miliz bekämpft seit dem Jahr 2015 die von Saudi-Arabien geführte Kriegskoalition, die der Saudi-Marionette Mandsour Hadi die Macht erhalten will.
Die SBS-Soldaten wurde in der nördlichen jemenitischen Provinz Sa’ada behandelt. Sie wiesen Bein- und Armverletzungen auf. Laut dem Bericht wurden dort rund 30 britische Elite-Truppen stationiert. Die verletzten Soldaten seien nach Großbritannien gebracht worden, um sich zu erholen, fügte der Bericht hinzu.
„Die Jungs kämpfen in unwirtlicher Wüste und bergigem Gelände gegen hoch engagierte und gut ausgerüstete Houthi-Rebellen. Die Rolle der SBS besteht hauptsächlich aus Training und Mentoring, aber gelegentlich fanden sie sich in Feuergefechten wieder und einige britische Soldaten wurden erschossen“, sagte eine SBS-Quelle gegenüber der Mail.
Zu den im Jemen eingesetzten SBS-Teams gehören laut offiziellen Angaben Ärzte, Übersetzer und Forward Air Controllers (FACs), die den Saudis Unterstützung leisten sollen. Die SBS, eine 200 Mann starke Einheit, die in Poole im britischen Dorset stationiert ist, ist eine maritime Spezialeinheit, die hauptsächlich die Royal Marines rekrutiert. Die Truppe ist bekannt für ihre Operationen im Irak, in Afghanistan und zuletzt in Syrien.
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