Nirgends in Europa ist der Strom so teuer wie in Deutschland. Der Grund liegt in der verpatzten Energiewende, die zu massiven Steuererhöhungen führte. Elektrizität könnte um ein Drittel billiger sein.
Marco Maier – 3. April 2019
Kürzlich erst wurde die Meldung verbreitet, dass die Strompreise in Deutschland einen neuen Rekordstand erreicht hätten. Eine angebliche „Energieexpertin“ (siehe Artikel hier) behauptet, dies sei auf Fehler beim Kohleausstieg zurückzuführen. Doch die Realität sieht anders aus. Nicht weil man zu langsam umstellt, wird der Strom so teuer, sondern weil die ganze Energiewende nur ein einziger großer Murks ist.
Ein Blick auf die Aufschlüsselung des Strompreises 2018 zeigt: bei einem durchschnittlichen Strompreis für deutsche Haushalte von 29,44 Cent pro kWh fallen 54,2 Prozent (16 Cent) für die Steuern an, 23,7 Prozent (7 Cent) sind die regulierten Netzentgelte, 21,1 Prozent (6 Cent) beträgt der Anteil für Strombeschaffung und Vetrieb und 1 Prozent geht für die Messung drauf.
Zum Vergleich: In Österreich gehen jeweils rund ein Drittel für den Energiepreis, für die Netzgebühren und für Steuern und Abgaben drauf. Und das bei einem Preis von rund 17 Cent pro kWh (also ca. 6 Cent für Steuern, ca. 6 Cent für den Strom selbst und ca. 5 Cent für das Netzentgelt).
Da sieht man: Die Betreiber in Deutschland verlangen nicht sonderlich mehr als jene in Österreich, auch der Strom selbst kostet im Schnitt etwa gleich viel. Das was den Strom in Deutschland so teuer macht, sind die ganzen Steuern und Abgaben, mit denen man (neben dem Geld für den allgemeinen Haushalt) die Umstellung auf erneuerbare Energien finanzieren will.
Ohne diese vermurkste Energiewende könnte der Strom in Deutschland gleich teuer sein wie in Österreich – also etwa 10 Cent pro kWh günstiger sein als jetzt und sich rund ein Drittel sparen. Aber das wird aus ideologischen Gründen nicht gewollt.
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