Der von Präsident Trump losgetretene Handelskrieg wird ein Schuss in den Ofen. Wird ein Iran-Krieg als Ablenkung gestartet?
Marco Maier – 19. Mai 2019
Donald Trumps Kernwählerschicht wird von den Handelskriegen am stärksten getroffen. Die Farmer können ihre Waren nicht mehr nach China verkaufen und die erhöhten Zölle verteuern viele Produkte. Wo Trump sich über Mehreinnahmen für die desolaten Staatsfinanzen freut, zahlt der amerikanische Konsument die Zeche. Der Unmut darüber wächst.
Der Handelskrieg mit China kostet die Amerikaner mehr als er bringt. Neue Jobs in den USA? Fehlanzeige. Die Unternehmen weichen eben in andere Länder (z.B. nach Vietnam) aus. Auch mit Japan, Kanada, Mexiko oder der EU gibt es bislang noch keine Deals. Stattdessen gibt es für die US-Konsumenten saftige Preissteigerungen.
Trump, der jedoch für eine zweite Amtszeit kandidieren möchte, braucht unbedingt Erfolge. An denen will er gemessen werden und nicht an seinem Stursinn, der (für alle Seiten) gute Deals unmöglich macht. Das Grundprinzip „America first“ führt dazu, dass dies viel mehr Erpressungstaktiken sind. Kein Wunder, dass viele Länder sich weigern, solchen „Deals“ zuzustimmen.
Was wird er also tun? Wird er den neokonservativen Hardlinern (wie Bolton und Pompeo) zustimmen und der israelischen Regierung ein Geschenk machen, indem er einen Krieg gegen den Iran vom Zaun bricht? Immerhin kann er so den amerikanischen Hardcore-Patrioten ein Geschenk machen. Ein Bomben- und Raketenregen über dem Iran könnte ihm sogar die Unterstützung der rechtsgerichteten Demokraten bringen. Nicht wenige von ihnen sind selbst Teil der Israel-Lobby in der US-Politik, welche die US-Führung zu einem solchen Schlag drängt.
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