General Haftar will sämtliche Kriegsschiffe und Kampfjets der Türkei in Libyen angreifen. Die Türkei droht mit Vergeltung.
Marco Maier – 1 . Juli 2019
General Haftar könnte bald schon die Kontrolle über einen Großteil Libyens ausüben. Ein Sieg über die Truppen der von den UN unterstützten Einheitsregierung in Tripolis scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Doch diese erhält auch militärische Unterstützung aus der Türkei. Die jüngste Kampfansage Haftars (wir berichteten) sorgt nun für massive Spannungen.
Der türkische Verteidigungsminister, Hulusi Akar, warnte laut der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu Haftar bereits vor einem „großen Preis“, den er und dessen Truppen bezahlen müssten, sollten sie türkische Militärs attackieren. „Wir werden auf dem effektivsten und starken Weg Vergeltung üben“, warnte er. Es sei bekannt, dass die Türkei entsprechend auf „antagonistische Aktionen“ gegen das Land reagiere.
Nachdem die Libysche Nationale Armee (LNA) Haftars nun auch eine türkische Militärdrohne abgeschossen hat, droht die Lage zu eskalieren. Es ist zu erwarten, dass es zu weiteren militärischen Zusammenstößen kommen wird. Unter Umständen könnte dies sogar in einen ausgewachsenen Krieg ausarten.
Ob jedoch der NATO-Bündnisfall ausgerufen wird, ist fraglich. Haftar gilt unter anderem auch als CIA-Mann. Die CIA soll (über deren Schützling Fetullah Gülen) auch den Putschversuch gegen Präsident Erdogan mit arrangiert haben. Insofern stellt sich die Frage, ob diese Eskalation nicht ein Teil einer CIA-Operation ist, die Erdogan weiter schwächen soll.
Immerhin gilt der türkische Präsident als Quertreiber, die die nationalen Sicherheitsinteressen über jene der USA stellt. Diese werden auch über die NATO vertreten, in der die Türkei ebenfalls Mitglied ist. Da fragt man sich: Was ist der Plan der CIA, wenn deren Mann in Libyen sich gerade die Türkei herauspickt und nicht auch die anderen militärischen Unterstützer der Einheitsregierung?
Antworten