Big Pharma macht das Gesundheitssystem zu einer Cash Cow für Eliten. Profite und Shareholder Value sind alles was für die Konzerne zählt.
Marco Maier – 11. Juli 2019
Eben erst gab es eine Meldung, wonach Big Pharma im ersten Halbjahr 2019 alleine in den Vereinigten Staaten die Preise für insgesamt 3.400 Medikamente erhöhte. Bei der Generika-Version des Antidepressivums Prozac gab es sogar einen Preissprung von 879 Prozent. Insgesamt gab es bei rund 40 Medikamenten einen Preissprung in dreistelliger Prozenthöhe (also eine Vermehrfachung des Ursprungspreises). Im Durchschnitt lagen die Preiserhöhungen bei 10,5 Prozent, also etwa dem Fünffachen der offiziellen Inflationsrate in den USA.
Aber nicht nur in den USA kassiert Big Pharma ordentlich ab. Weltweit hat sich ein System etabliert, in dem die pharmazeutische Industrie zum großen Absahner avancierte. Denn schon bei der Forschung an und Entwicklung von Medikamenten gibt es oftmals finanzielle Zuschüsse aus den öffentlichen Kassen. Medikamente, die dann trotzdem mit großen Gewinnspannen verkauft werden.
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Hinzu kommt der Umstand, dass sich die Forschungen vor allem auf jene Krankheiten konzentrieren, die möglichst viel Profit abwerfen können. Ob nun Krebstherapien, Diabetes oder andere weit verbreitete Krankheiten – dort wartet das große Geld. Seltene Krankheiten jedoch spielen nur eine untergeordnete Rolle. Warum sollte man auch zig Millionen Euro in die Forschung an einem Medikament stecken, welches vielleicht nur bei ein paar Tausend Patienten jährlich angewendet werden kann?
Melkkuh Patient
Und nicht nur das. Patienten werden zunehmend als Melkkühe betrachtet. Es geht nicht darum, sie zu heilen. Vielmehr geht es darum, möglichst lange möglichst viel „abcashen“ zu können. An gesunden Menschen verdient Big Pharma nichts. Das hatte auch Goldman Sachs einmal angesprochen (worüber selbst die Deutsche Apotheker-Zeitung schrieb).
Die Pharmaindustrie müsste jedoch eigentlich auf das Gemeinwohl ausgerichtet und nicht gewinnorientiert sein. Finanziert aus öffentlichen Mitteln könnte die medizinische Forschung auf Universitäten und supranationale Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt verteilt werden. Kooperation und gezielte Mittelverteilung statt Konkurrenzkampf wären die neue Realität. Die Produktion und den Vertrieb könnten staatliche Unternehmen übernehmen.
Klar, das ist eine Herkulesaufgabe, aber wie lange noch sollen die Pharmakonzerne auf Kosten der allgemeinen Gesundheit noch die Eliten bereichern?
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