Die Waldbrände, die 2017 in Portugal über einhundert Menschenleben kosteten und 442.000 Hektar Land in Schutt und Asche legten, zeigten die Unfähigkeit der Europäischen Union, wenn es um die gegenseitige Unterstützung im Katastrophenschutz geht. Jetzt gab die EU ihr Versagen zu und kündigte den Aufbau einer EU-Notfalltruppe an.
Rui Filipe Gutschmidt – 14. Juli 2019
Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenbewältigung, Christos Stylianides (Zypern), bedauerte jetzt die Untätigkeit der EU, als Portugal keine Unterstützung bei den schrecklichen Waldbränden 2017 erhielt. So seien die über 100 Todesopfer nicht vergessen, wobei die schmerzliche Erfahrung „wie ein Sprungbrett“ genutzt werden sollte, um die Strukturen des europäischen Katastrophenschutzes zu aktualisieren.
Der EU-Kommissar erklärte, dass er im Oktober dieses Jahres die Regierungen der Mitgliedstaaten zur Unterstützung des Katastrophenschutzes aufgerufen habe. Die Antwort einiger war, dass sie auch die Mittel zur Brandbekämpfung brauchen. Andere haben gestanden, dass sie diese Mittel im Herbst nicht haben.
Doch aus dieser Tragödie ging die neue Katastrophenschutzstrategie der Europäischen Gemeinschaft hervor, die für die Jahre 2019 und 2020 ein Budget von 200 Millionen Euro vorsieht und als zusätzliches Sicherheitsnetz für Katastrophensituationen dienen soll.
Die Einrichtung umfasst auch eine anfängliche Flotte von sieben Flugzeugen und sechs Hubschraubern, aber die Europäische Kommission selbst erkennt die Notwendigkeit an, die Reaktionsfähigkeit für die Zukunft zu verbessern.
In diesem Jahr, Kroatien, Frankreich, Italien, Spanien und Schweden stellten Flugzeuge und Hubschrauber für die Übergangsflotte „Rescue“ im Jahr 2019, die von Juni bis Oktober in Betrieb ist, zur Verfügung, um jedes Land zu unterstützen, das von Waldbränden betroffen ist. Das EU-Satellitensystem Copernicus wird auch zur Kartierung bei Brandkatastrophen eingesetzt.
Für Portugals Tote, Verletzte und die Menschen die ihr gesamtes Hab und Gut – vor allem aber ihre Häuser, Fahrzeuge, Arbeitsplätze und ihre geliebten Tiere verloren haben, kommt alles das zu spät. Doch lieber spät als nie… Persönlich war ich mit Herbert Schmidt im Sommer 2017 im Katastrophengebiet unterwegs und die war enorm, nachdem mir das allgemeine Desinteresse an neuen Brandbekämpfungsmethoden (CWFS) und einer Modernisierung der Löschmittel klar wurde.
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