Jens Spahn und Bundeswirtschaftsministerin Julia Klöckner (beide aus der CDU) haben auf die Gefahren des verbreitenden Einsatzes von Antibiotika in der Geflügelmast hingewiesen. Jetzt hat die Geflügelindustrie zwei Monate Zeit einen Plan vorzulegen, wie sie den Einsatz von Antibiotika reduzieren will.
Edgar Schülter Freiherr von Tollenz – 19. Juli 2019
Es soll laut des Landwirtschaftsministeriums Maßnahmen mit zeitlich verbindlichen Stufen eingehalten werden, die zu einer signifikanten Reduktion des Einsatzes von Antibiotika führen sollen. Das betrifft insbesondere den Einsatz von sogenannten „Reserveantibiotika“.
Dabei haben die Grünen Klöckner Untätigkeit im Umgang mit dem Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft vorgeworfen.
Ärztevertreter haben sich besorgt über den übertriebenen Einsatz von Antibiotika in der Fleischproduktion geäußert.
Die ausgelösten Resistenzen haben zur Folge das Antibiotika in der Humanmedizin nicht mehr funktionieren.
Die Gefahr besteht einfach darin, dass zuviel Antibiotika die Entwicklung von Resistenzen mit sich zieht. Sprich Bakterien werden zunehmend unempfindlicher, was zu multiresistenten Killerbakterien führen kann. Besonders problematisch aber ist gerade der Einsatz von Reserveantibiotika in den Mastbetrieben. Denn gerade diese Medikamente sind die letzte Lösung in den Krankenhäusern, wenn die normalen Antibiotika nicht mehr helfen können. Greifen die Reserveantibiotika auch nicht mehr steht es sehr schlecht um die Überlebenschancen der Betroffenen.
„So muss der Einsatz sowohl bei Mensch wie auch bei Tier auf das notwendige reduziert werden“, forderte Klöckner in Berlin.
Zwar ist der Antibiotika-Einsatz in der Schweinemast deutlich zurückgegangen, bei Geflügel aber gab es keine Veränderungen. Im Gegenteil der Anteil an Reserveantibiotika liegt hier besonders hoch.
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