Es gibt einige Gründe, warum die USA keine Iran-Invasion starten werden. Das heißt aber nicht, dass „militärische Optionen“ ausgeschlossen werden können.
Marco Maier – 23. Juli 2019
Im Gegensatz zum Irak-Krieg 2003 gibt es heute keine „Koalition der Willigen“, wenn es um einen Krieg gegen den Iran geht. Im Gegenteil, der aggressive US-Kurs gegenüber Teheran stößt selbst bei den Alliierten weitestgehend auf Widerstand. Niemand will in einen teuren, sinnlosen Krieg hineingezogen werden. Einen Krieg, der nicht zu gewinnen ist.
Hinzu kommen Warnungen aus Russland und China. Beide Länder sehen in einem solchen Krieg einen massiven Fehler und eine Gefahr für die globale Sicherheitslage. Moskau warnte zudem vor enormen Flüchtlingsströmen, die auch die benachbarten Regionen destabilisieren können.
Aber das ist noch nicht alles. Im Gegensatz zum Irak ist der Iran wehrhaft. Er hat ein gut ausgebildetes und ordentlich ausgerüstetes Militär. Zudem wäre ein solcher Krieg für die USA zu teuer. Nachdem bereits mehr als eine Billion Dollar in Afghanistan versenkt wurde, wird es schwierig.
Hinzu kommen die fehlenden finanziellen Mittel für einen solchen Krieg. Schon jetzt ist der Militärapparat teuer und ineffizient. Ein rascher Sieg ist unwahrscheinlich. Das heißt: es wird zu einem Milliardengrab. Von den eigenen Verlusten an Militärgerät und Soldaten ganz zu schweigen. Und da die Alliierten nicht wirklich mitziehen wollen, müssten die Amerikaner die Hauptlast des Angriffs tragen.
Dazu bräuchten sie aber auch enorme Bodentruppen, die von den Nachbarländern aus einmarschieren müssten. Zu glauben, dass sich Pakistan, Afghanistan, Turkmenistan, Aserbaidschan oder der Irak dafür hergeben würden, ist weltfremd. Fast genau so weltfremd wie der Einsatz von zehntausenden deutschen, britischen, französischen, polnischen oder spanischen Bodentruppen zur Unterstützung einer Invasion.
Militärisch haben die Amerikaner nur die Option, massive und umfangreiche Luftangriffe zu starten. Plus eine Konzentration der US-Marine in den Gewässern vor dem Iran, von wo aus Raketen auf das Land abgeschossen werden. Doch diese müssten durch die starke iranische Luftabwehr hindurch kommen. Die Folge: enorme Verluste.
Auch wenn Kriegstreiber wie Bolton oder Pompeo gerne einen Krieg gegen den Iran beginnen würden, so scheint ein solcher derzeit recht unwahrscheinlich zu sein. Zumindest so lange, wie diese neokonservativen „Falken“ keine Mehrheiten für ihre zerstörerischen Pläne finden. Aber an geistesgestörten Ideologen mangelt es auch in den Vereinigten Staaten nicht…
Jede Aktion gegen die permanente Kreigsgefahr ist sehr wertvoll
und wichtig.