Die britische Tageszeitung „The Guardian“ hat in einem Artikel die umfassende Finanzierung konservativer Gruppen, die die Ablehnung des Klimawandels fördern, aufgedeckt, während der digitale Riese öffentlich zu entschlossenerem Klimaschutzmaßnahmen aufruft. Google antwortet, dass es nicht die gesamte Agenda der von ihm unterstützten Organisationen genehmigen muss. Aber was sollen diese Gegensätzlichkeiten?
Rui Filipe Gutschmidt – 23. Oktober 2019
Die britische Zeitung The Guardian startete kürzlich ein Forschungsprojekt namens The Polluters Project, dass in Zusammenarbeit mit führenden Wissenschaftlern und Umwelt-NGOs Unternehmen aufdecken soll, die die Klimakrise „aufrechterhalten“ und von denen einige „ihre Kohle-, Öl- und Gasförderung beschleunigt haben“. „Darüber hinaus bemühen sich die 20 Journalisten, die seit sechs Monaten an diesem Projekt arbeiten, „den Fokus der Debatte von der individuellen Verantwortung auf Machtstrukturen zu verlagern“. Deshalb untersuchten sie die Finanz- und Lobbystrukturen, die die Probleme weiter verschärfen.
Ich habe es seit langem schon bemerkt, wie organisiert die Antiklimaschutzkampagne in den Medien und vor allem in den Sozialen Netzwerken auftreten. Die Arbeit der Journalisten der renommierten britischen Tageszeitung The Guardian deckt die Verbindungen zwischen Konzernen, Think-Tanks, Regierungen und deren Finanzierung auf. Klar, dass dieses Projekt bald selbst in die Schusslinie der Lobbyisten geraten wird.
Im Rahmen dieser Untersuchung wurden Googles „substanzielle Beiträge“ zu bekannten Organisationen von Klimawandelleugnern aufgedeckt. „Um anzufangen, mussten wir nicht weit gehen. Die Liste der Begünstigten dieser Unterstützung wird auf der Google-Website veröffentlicht. Es gibt Hunderte von NGO’s, darunter Dutzende von Organisationen, die sich offen gegen die Klimagesetzgebung stellen oder die Idee des Klimawandels als solches in Frage stellen. Dazu gehören das Competitive Enterprise Institute, dass daran gearbeitet hat, die USA aus dem Pariser Abkommen herauszuholen, das State Policy Network, eine Gruppe von Organisationen, die extra eine Website erstellt haben, um zu argumentieren, dass es keine Klimakrise gibt, die American Conservative Union, das American Enterprise Institut und die Amerikaner für Steuerreformen, unter mehreren anderen ultra-konservativen Organisationen mit einer starken Umweltagenda.
Google begründet dies damit, dass ihre finanzielle Unterstützung nicht bedeutet, dass sie alle Positionen dieser Gruppen befürworten. Desweiteren präsentiert sich Google seit zwei aufeinander folgenden Jahren als „klimaneutrales Unternehmen“. „Wir haben erreicht, dass 100% erneuerbare Energien in unserem globalen Geschäft eingesetzt werden.“ Darüber hinaus unterstützen sie Organisationen aus allen politischen Richtungen, die sich für eine „starke Technologiepolitik“ einsetzen. Auch Amazon, so die Rechtfertigung von Google, unterstützte beispielsweise eine GUS-Gala. Im Gegenzug ist die GUS dafür bekannt, dass sie sich gegen Internetregulierung und Anti-Monopol-Strafverfolgung ausspricht und Google unter Republikanern verteidigt.
Die Werte sind unklar, da die Liste der Unterstützungen keine Mittel enthält und das Unternehmen nicht auf Fragen von Journalisten dazu geantwortet hat. Nur auf einer Unternehmenstransparenzseite wird darauf hingewiesen, dass diese Gruppen „substanzielle Beiträge“ erhalten haben. Doch ich erinnere nochmal daran, dass eine Suchanfrage bei Google alles andere als „Klimaneutral“ ist. Viele Server stehen in Ländern, die keinerlei Umweltschutzregulierung haben und wo die Stromerzeugung mit fossilen Brennstoffen ohne Filter geschieht.
Es scheint also, als würde Google mit einer Greta-Maske auftreten, während sie hintenherum die Leute finanziert die das schwedische Mädchen als Ablenkung vom eigentlichem Thema nutzen. Die oben genannten Lobbyisten werden auch weiterhin jeden Versuch eine umweltfreundliche Politik zu implementieren stören, indem sie (ver)leugnen, Lügen auftischen, Zweifel erzeugen, Gerüchte streuen, Hass schüren. Der Markt für fossile Energieträger wie Öl, Gas oder Kohle – die in Deutschland auch noch mit den Steuern der Bundesbürger subventioniert wird – ist ein Billionen Doller Geschäft. Google ist daran auf den ersten Blick nur indirekt beteiligt, aber wer weis welche Aktien die Googleaktionäre noch halten? Die Welt ist VIEL komplizierter als dies gewisse Polpulisten den Menschen weiß machen wollen.
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