Rui Filipe Gutschmidt – 25. November 2019
Bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeistation in Cauca im Südwesten Kolumbiens, kamen drei Polizisten ums Leben und sieben weitere wurden verletzt. Versuche seitens der Regierung, diesen Anschlag mit der Protestbewegung in Verbindung zu bringen scheiterten nach der Aussage eines Stadtrats von Cauca.
„Es gab einen Angriff mit Explosivstoffen auf die städtische Polizeistation von Santander, bei dem leider drei Menschen ums Leben kamen und sieben verletzt wurden“, sagte Stadtrat Jaime Asprilla, der jegliche Verbindung zwischen dem Angriff und der aktuellen Protestbewegung gegen Präsident Iván Duque ausschloss.
„Cauca erlebt eine Welle von Gewalt aufgrund der Anwesenheit illegaler bewaffneter Gruppen, wie Dissidenten der ehemaligen Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), der Partisanen der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und anderer Drogenkartelle.“
Demonstranten trotzen der Ausgangssperre
Die Lage in Kolumbien hat sich in den letzten Tagen weiter zugespitzt. Hunderte von Menschen versammelten sich am Freitag vor dem Haus des kolumbianischen Präsidenten Iván Duque, um die Ausgangssperre in der Hauptstadt nach zwei Tagen Demonstration im ganzen Land demonstrativ zu ignorieren.
Trotz des Verbots, nach 21:00 Uhr auf die Straße zu gehen, sangen die Demonstranten die Nationalhymne, während sie mit Töpfen und Holzlöffeln Lärm machten. Es ist, laut France-Presse (AFP), eine neue Form des Protests in Kolumbien.
Iván Duque hatte die Ausgangssperre nach zwei Tagen massiver Demonstrationen im ganzen Land gegen die neoliberale Wirtschafts- und Sozialpolitik seiner Regierung verhängt. „Unser Ziel ist es, die Sicherheit aller Bogotaner zu gewährleisten“, schrieb Duque im offiziellen Twitter Account des Präsidenten.
Eine Stunde zuvor war die gleiche Maßnahme in drei Städten im Süden des Landes – Bosa, Kennedy und Ciudad Bolívar – beschlossen worden, wo sich laut Bürgermeister Enrique Peñalosa am Freitag „die Aktionen des Vandalismus konzentriert hatten“. Ladendiebstahl, Beschädigung von 79 Linienbussen und Zerstörung von Bahnhöfen, wird den Demonstranten zur Last gelegt.
„Leider hat es weit verbreiteten Vandalismus gegeben“, fügte der Bürgermeister hinzu, der mitteilte, dass 4.000 Armeesoldaten rund 20.000 Polizisten bei der Überwachung und Aufrechterhaltung der Ordnung im Einsatz seien.
Doch nichts ist in den Stellungnahmen der Regierung von der Gewalt dieser „Ordnungshüter“ zu hören oder zu lesen, aber erst vor kurzem trat der Verteidigungsminister des Landes, Guillermo Botero, zurück, weil er den Tot von acht Minderjährigen in einer Militäraktion vertuschen wollte. Die Kolumbianische Polizei und auch das Militärs ist für Gewaltexzesse bekannt und auch diese Proteste werden brutal unterdrückt. Die Polizei soll „DIE BÜRGER SCHÜTZEN“ und nicht irgendwelche Machteliten, die gegen das Wohl der Allgemeinheit regieren. Es wird Zeit, dass die Sicherheitskräfte Weltweit ihren Zweck überdenken und angesichts der Gewalt allerorts, muss auch die Polizei in Deutschland, Österreich, Schweiz (weniger), usw einmal über ihren Rolle innerhalb einer demokratischen Gesellschaft nachdenken.
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