
Rui Filipe Gutschmidt – 8. Januar 2020
Die Leiche eines „zehnjährigen“ Kindes wurde heute Morgen im Fahrgestell eines Air France-Flugzeugs am Pariser Flughafen Charles de Gaulle gefunden, dass von der Elfenbeinküste kam. Wie kann so etwas geschehen?
Laut der französischen Zeitung Le Figaro, war die Boeing 777 am Dienstagabend in Abidjan gestartet und im Morgengrauen in Paris gelandet. Die Fluggesellschaft Air-France bestätigte den Tod eines „blinden Passagiers“ ohne Altersangabe und beklagte das „menschliche Drama“. „Air France bestätigt, dass der leblose Körper eines blinden Passagiers am 7. Januar 2020 im Fahrwerk des Fluges AF 703 entdeckt wurde, der Abidjan mit dem Flughafen Paris-Charles de Gaulle verbindet“, hieß es seitens der Air France auf Twitter.
„Neben der menschlichen Tragödie deutet dies auf eine schwere Sicherheitsverletzung am Flughafen von Abidjan hin“, sagte eine offizielle Quelle aus der Elfenbeinküste gegenüber AFP und fragte, wie der 10-Jährige in das Flugzeug kommen konnte und ob dies mit der Hilfe eines Komplizen geschah.
Der jetzt gemeldete Fall ist leider nichts neues. In den letzten Jahren wurden mehrere versteckte Personen, darunter afrikanische Jugendliche, tot im Fahrwerk von Flugzeugen gefunden. In einigen Fällen wurden die Opfer zerquetscht, in anderen starben sie an Kälte. Die Temperaturen sinken zwischen 9.000 und 10.000 Metern Höhe auf -50 ° C, und das Fahrwerk wird weder erhitzt noch unter Druck gesetzt. Sauerstoffmangel ist neben dem Erfrieren und dem zerquetscht werden durch das Einklappen der Räder eine weitere Gefahr.
Menschliche Tragödie? Das kann man laut sagen, das MUSS man laut sagen! Immer wieder sterben Menschen, auch viele Kinder, weil sie vom vermeintlichen Paradies Europa oder USA träumen. Die Realität in ihren Ursprungsländern können wir uns kaum vorstellen, obwohl wir – die Arbeiter, die Erwerbslosen, kleine Rentenbezieher und chronisch Kranke oder einfach gesagt, DIE ARMEN Europas – auch nicht im Schlaraffenland leben. Doch es ist in den Slams Abidjans, Lagos, Monrovias oder Nairobis ein täglicher Kampf ums nackte Leben, welcher die betroffenen auch nicht abschreckt sich einem Risiko auszusetzen, um da heraus zu kommen. Wer gegen „Wirtschaftsflüchtlinge“ wettert, der sollte mal versuchen dort zu überleben und vor allem sollten sie mal überlegen auf wessen Kosten unsere westlichen „Eliten“, die Reichen, der Geldadel, Börsianer und Bankster der „Westliche Wohlstand“ zustande kommt… Dieses Kind ist nur EIN OPFER von abertausenden, die das neoliberale Ausbeutungssystem auf dem nicht vorhandenem Gewissen hat.
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