Europas grösster sozialer Gemüsegarten – Projekt im Park José Avides Moreira, Porto, Portugal

Rui Filipe Gutschmidt – 15. Januar 2020

Ein Projekt, mit Vorbildfunktion. Auf drei Hektar Land wurden 230 Parzellen eingerichtet, auf denen man nach biologischen Richtlinien Gemüse anbauen kann. Verschiedene Menschen, die ein Bedürfnis haben, können sich hier betätigen und gleichzeitig gibt es gesundes Gemüse, nachhaltig, schonend und ohne Chemie angebaut, auf den Teller.

Die Patienten der anbei liegenden Psychiatrie H. P. Conde Ferreira oder Bewohner der „Bairros Sociais“ – Stadtviertel mit Sozialwohnungen in denen es nicht selten Probleme mit hoher Kriminalität, Drogenhandel und Rassismus gibt, haben hier den Vortritt, wobei es inzwischen eine Warteliste mit über 3000 Anwärtern gibt. Die drei Hektar Land, die ein Teil des Parks José Avides Moreira sind und somit zur Psychiatrischen Klinik Conde Ferreira gehören, wurden in 230 Parzellen eingeteilt.

In dem Park gibt es auch Tiere, einen Blumengarten, Obstgärten, Gewächshäuser, Kindergärten, Spielplatz, einen Platz zum Picknick machen sowie eine Snack-Bar. Die Initiative stammt von der Santa Casa da Misericórdia do Porto, eine katholische Einrichtung in Zusammenarbeit mit dem städtischen Müllentsorgungsunternehmen Lipor und dient therapeutischen, pädagogischen und sozialen Zwecken.

Die Partnerschaft zwischen Misericórdia do Porto und Lipor ist Teil des Projekts Horta à Porta (Garten vor der Haustür) – Biologische Gärten im Großraum Porto. Neben der Förderung bei der Schaffung städtischer Sozialgärten soll ein „Umweltraum mit hohem Biodiversitätswert“ geschaffen und „zur Verbesserung der Umgebung des Krankenhauszentrums sowie zur Unterstützung bedürftiger und benachteiligter Bevölkerungsgruppen und deren Familien beigetragen werden“.

Gewächshaus in irgendeiner Stadt – Pixabay CC 0

Auf kommunaler Ebene sehen wir meistens die besten Projekte. Ob diese jetzt sozialer Natur sind oder im Umweltschutz oder es generell um die Verbesserung der Lebensqualität geht, wenn Menschen zusammenarbeiten, dann kann positives erreicht werden. Leider ist in der heutigen Zeit oftmals der finanzielle Gewinn die treibende Kraft. Doch wenn es tatsächlich im Sinne der Allgemeinheit ist, dann können viele solcher Projekte auch auf regionaler, nationaler und schließlich internationaler Ebene etwas bewegen. In diesem Sinne, an die Arbeit.
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