Rui Filipe Gutschmidt – 17. August 2020
Nachdem 10 Abgeordnete und Aktivisten gegen Rassismus Drohungen erhielten, meldete sich die „Frente Antifascista Unitária“ mit einer Presseerklärung zu Wort. Die Antifa in Portugal ist nicht von gewaltbereiten Schlachtenbummlern unterwandert, die den Ruf der Bewegung schädigen.
Letzten Donnerstag gab Jonathan da Costa Ferreira bekannt, dass er erneut Drohungen gegen sich und die Vereinigte Antifaschistische Front erhalten hat. Die Antifaschisten verurteilten dies in einer von der portugiesischen Tageszeitung „Público“ zitierten Erklärung.
„Ende des Monats werden wir in Braga sein. Wir wissen, wo du schläfst. Wir werden dein Hirn erleuchten. Wir vergeben nicht. Wir haben nicht vergessen. Babalu Ma [Mamadou Ba] wurde bereits gewarnt, der nächste der spürt, dass wir anwesend sind, bist du. Du wirst nicht in der Lage sein, einen Hang herunter zurennen oder dich zu verstecken“, zitiert die antifaschistische Organisation die Drohung in ihrer Mitteilung. Die FUA glaubt, dass der mutmaßliche Autor der Bedrohung ein alter Bekannter der Kriminalpolizei ist, ein Ex-Comando (Spezialeinheit beim Militär) und Mitglied des „Nationalen Widerstands“. Nach Angaben der Organisation wird der seit den 2000er Jahren in rechtsextremen Kreisen agierende Tatverdächtige, mit den „Portugal Hammer Skins“ von Mário Machado (Nr.1 unter den Neofaschisten) und der Neonazi-Organisation „Nova Ordem Social“ in Verbindung gebracht wurde.
Auf einem Foto, das ebenfalls von der FUA veröffentlicht wurde, ist an einer Wand Folgendes zu lesen: „ANTIFA. Jonathan Chibinho, du bist tot “, gefolgt von einem Hakenkreuz. Die Drohung wurde letzte Woche an eine Wand in der Nähe des Praça Cruzeiro do Campo das Carvalheiras im Zentrum von Braga geschrieben, sagte der antifaschistische Aktivist.
Für die Vereinigte Antifaschistische Front sind diese Botschaften und Drohungen „Teil einer klaren Strategie zur Einschüchterung antifaschistischer, antirassistischer, gewerkschaftlicher und linker Führer“. „In einer Zeit wie dieser sind einheitliche Antworten wichtiger denn je. Deshalb wiederholen wir den Aufruf zur Vereinigung der Linken – gegen diesen gemeinsamen Feind“, so die Organisation in der Erklärung weiter.
Im Januar 2019 war Jonathan Ferreira da Costa das Ziel eines „versuchten Mordes“ und im Jahr 2016 gab es einen versuchten Angriff durch ein Mitglied der Portugal Hammer Skins auf dem Flughafen von Porto. Die beiden Angriffe, einer in Porto und der andere in Braga, wurden in den Strafprozess einbezogen, in dem die Staatsanwaltschaft 27 „Glatzen“ wegen Gewaltverbrechen, einschließlich versuchten Mordes angeklagt hat.
Laut Público ist Jonathan da Costa Ferreira eines der bekanntesten Gesichter der portugiesischen antifaschistischen Bewegung und eines der Verantwortlichen für ihre Umstrukturierung (FUA) in den letzten Jahren, obwohl sie von anderen Antifaschisten kritisiert wurde. „Ich bin besorgt, dass es Drohungen gegen meine Familienmitglieder aus einer Gruppe gibt, von der wir nicht wirklich wissen, wer sie sind“, sagte der antifaschistische Führer gegenüber derselben Zeitung. „Ich würde nicht sagen, dass ich Angst habe, aber ich bin ein bisschen besorgt, ja. Besonders für meine Tochter und meine Freundin“, fuhr er fort und garantierte, dass „die Drohungen ihn nicht zum Schweigen bringen werden“.
Es wurden aber insgesamt 10 Abgeordnete und Aktivisten auf die selbe Art und vermutlich vom selben Täter bedroht. Diese Vorkommnisse sind in Portugal eher selten, zeigen uns aber klar, dass wir ALLE gemeinsam gegen rechtsextreme Intoleranz antreten müssen. Man muss kein Linker sein, um sich gegen Rassismus, Nationalismus und dem faschistischen Despotismus energisch entgegenzutreten. Es ist eine Ideologie des Hasses und der Gewalt. Jede bürgerliche Scheindemokratie und jedes kapitalgesteuerte Gesellschaftssystem ist allemal besser, als eine auf Genozide, Gewaltexzesse, Einschüchterung und Willkür basierten faschistischen bzw nationalsozialistischen Diktatur.
Der Kampf der Linken für eine gerechte Verteilung der Ressourcen kann im nachhinein wieder aufgenommen werden. Es gilt zunächst einmal die Bedrohung einer auf dem Recht des Stärkeren beruhenden Ideologie zu beseitigen. Die Gedankenwelt der Nazis dreht sich um Kriege gegen andere Rassen, Völker, Religionen und Kulturen und natürlich gegen alle Andersdenkenden. Im Zeitalter der Atomwaffen, biologischer und chemischer Kampfstoffe, ist ein IV Reich (egal wo, aber besonders in den USA oder einer anderen Atommacht) ein sicherer Weg zur Auslöschung der Menschheit.
NEIN ZUM FASCHISMUS! NEIN ZU HASSIDEOLOGIEN!
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