7. Oktober – ein Tag zum Feiern?

Redaktion Roter Morgen – 7. Oktober 2021

Wenn sich heute eine Schülerin oder ein Schüler über die Deutsche Demokratische Republik schlau machen will. Wird sie/er vermutlich zuerst diese Information bekommen.

Und wer dann weiter „googelt“, wird viele Seiten finden, in denen von Spaltung, Diktatur, Stalinismus und all dem berichtet wird, was ein wackrer deutscher Michel gar nicht hören mag. Er wird Schlussfolgerungen ohne Analysen finden, Behauptungen ohne Beweise und unendlich viele Lügen, Verdrehungen und Pauschalierungen. Die bürgerliche Presse macht gute Arbeit – über die Hintergründe der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik wird der Suchende kaum etwas finden. Ebenso wie plausible Beweise dafür, warum „das Ganze“ dann letztlich doch den Bach herunter gehen musste. Ja, die meisten Kommunisten sind sich selber noch nicht einmal einig darüber, warum der erste sozialistische Staat auf deutschen Boden so leicht von westdeutschem- und internationalem Kapital aufgekauft werden konnte. Bitte beachtet dazu einige fundierte Meinungen, die wir als Link diesem Artikel angefügt haben.

Heute geht es um den 7. Oktober, dem Gründungstag der DDR, der nach wie vor ein Tag zum Feiern ist. An einem antifaschistischen, neutralen Deutschland hatten die West-Alleierten nämlich kein Interesse und fingen schon 1948 an einen kapitalistischen Separatstaat zu planen. Am 24. Mai 1949 wurde die BRD gegründet, sodass den Antifaschisten in der sowjetischen Besatzungszone ihrer Auffassung nach nur die Möglichkeit blieb, einen eigenen antifaschistischen deutschen Staat zu gründen. 4 1/2 Monate später, am 7. Oktober, war es so weit. Und es war in der Lage und zu dem Zeitpunkt richtig, was deutsche Kommunisten wagten: Wider den braunen Köpfen der Mehrheit des Volkes die einzig vernünftige Zukunft für das deutsche Volk zu entwerfen. Zu der Zeit stand die baldige Wiedervereinigung Deutschlands noch auf der Tagesordnung der SED, was sich auch in der ersten Strophe der Hymne der DDR widerspiegelt:
„Auferstanden aus Ruinen
und der Zukunft zugewandt,
lass uns dir zum Guten dienen,
Deutschland, einig Vaterland.
Das ein „einig Vaterland“ nur ein sozialistischer Staat sein kann, darauf weist der Rest der ersten Strophe hin, wo es heißt:
„Alte Not gilt es zu zwingen,
und wir zwingen sie vereint,
denn es muss uns doch gelingen,
dass die Sonne schön wie nie
über Deutschland scheint.
Denn die Sonne kann niemals in einem kapitalistischen Staat, mit Ausbeutung, Krisen und Kriege scheinen („alte Not“), das ist nur in einem sozialistischen Deutschland möglich.

Mit der rasch voranschreitenden revisionistischen Entartung der SED und der fast vollständigen Abhängigkeit vom Sowjet-Revisionismus waren diese stolzen Vorsätze schnell vergessen. Auch die KPD und die 1969 neugefründete DKP in der BRD pfeiften auf die revolutionäre Tradition der alten KPD , plapperten fleißig mit und unterwarfen sich der SED.
So wurde die Gründung einer neuen maxistischen-leninistischen Partei für (Gesammt) Deutschland dringend notwendig. Am 31. Dezember 1968 war es so weitdie Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten (KPD/ML konstituierte sich in Hamburg. Vom ersten Tag an stand der Kampf
für ein vereintes, unabhängiges und sozialistisches Deutschland
auf ihrer Tagesordnung.
„Es war einmal ein deutsches Land, in dem deutsche humanistische Lehren aus dem großen Krieg, den sie just überlebt hatten, ziehen sollten und wollten. Und die Nachgeborenen sollten sich trotz der Verbrechen nicht schämen müssen, Deutsche zu sein.“ sagt der Dichtersänger Jürgen Eger in seiner Interpretation der Hymne der DDR.
Und weiter: „Wir hatten große Nationaldichter und Komponisten und wir werden eben deswegen denunziert wie unser Land. Wie böse kann ein Land gewesen sein, das solche Hymnen hervorbrachte. (…)“
Lasst uns den heutige 7. Oktober in Würde begehen, Jürgen Egers »AUFERSTANDEN…« soll uns dazu einstimmen den Kämpfern von einst unsere Hochachtung und Ehre zu erweisen.

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Ihr findet dort:
> Hartmut Heck: Die Schönheit feiern
> Hosteni: 7. Oktober 1949: Gründung der Deutschen
Demokratischen Republik

> Kalle Schulze: Sozialismus ist möglich, wenn die
Arbeiterklasse über ihre Partei den Kurs hält und nicht
die Partei über die Arbeiterklasse herrscht

> Emko: Die Bewahrer des Friedens stehen im antiimpe-
rialistischen Lager,
mit der Rede von Albert Norden:
»Die Werktätigen fordern eine demokratische Regierung«
(3. Oktober 1949)

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Erstveröffentlichung am 7. Oktober 2021 auf »RoterMorgen«. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers.
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