„Wer arm ist sollte keine Haustiere haben“ – Diese Aussage stammt von Menschen ohne Herz

Tinke & Lina - Bild CC 0

Rui Filipe Gutschmidt – 29. Oktober 2021

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Rui Filipe Gutschmidt

In der heutigen Zeit werden Haustiere immer beliebter und sie helfen uns Menschen nachweislich mit der Brutalität unserer heutigen individualisierten Gesellschaft zurecht zu kommen. Leider sind viele Haustierhalter nicht in der Lage sich bei ihren Lieblingen zu revanchieren wenn diese mal krank werden. Da braucht es die Solidarität anderer Haustierhalter, Tierfreunde, Tierschützer, egal wie man über die Halter denkt, die Tiere brauchen Hilfe.

Bei allem was ich so in den FB-Gruppen und Onlineforen zu sehen und zu lesen bekomme, fallen mir besonders die Hilferufe von verzweifelten Tierhaltern immer wieder auf. Nicht nur, dass diese Bitten gerade jetzt, in Zeiten in denen die Pandemie der Wirtschaft weltweit großen Schaden angerichtet hat, meist auf taube Ohren stoßen, sie bekommen sogar Beschimpfungen und Beleidigungen zur Antwort. Obwohl immer mehr Haustierhalter unverschuldet in finanzielle Not geraten sind, müssen sie zu ihren finanziellen Sorgen und zu der Angst um das Wohlbefinden und das Leben ihrer Lieblinge, auch noch völlig unangebrachte und teilweise beleidigende Kommentare in den Sozialen Netzwerken ertragen.

Es gibt aber auch im „realen Leben“ abwertende Kommentare, wenn man es wagt offen über seine Probleme zu reden. Es ist diese Ellenbogengesellschaft. Der Irrglaube, dass man nur hart genug arbeiten muss um „erfolgREICH“ zu sein, ist leider, obwohl längst tausendfach widerlegt, immer noch weit verbreitet. Es scheint mir oft, dass es für manche Zeitgenossen nichts schöneres gibt, als auf Menschen herumzutrampeln, die weniger Glück im Leben haben. Sich am Unglück anderer zu ergötzen ist für viele ein beliebter Zeitvertreib. Dabei sind es meistens Menschen, die mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurden und deren einziger „Erfolg“ darin besteht, den Reichtum in den sie hineingeboren wurden, nicht völlig zu verprassen.

Doch zurück zum Thema. Bei manchen Tierärzten muss man sich schon fragen, wieso sie diesen Beruf gewählt haben. Eigentlich müsste man denken, dass der romantisch verklärte Traumberuf vieler Kinder auch einen gewissen Grad an Tierliebe voraussetzt. Anders als bei der menschlichen Medizin, wo die Berufswahl häufig von der Familie oder einfach aus monetären Gründen bestimmt wird, muss ein Tierarzt extrem viel lernen und hat in ländlichen Gebieten oft Schwerstarbeit bei der Behandlung von Kühen oder Pferden zu leisten. Es ist ein Knochenjob, den man lieben muss um sich dafür zu entscheiden.

Es scheint aber so, als wäre bei manchen Veterinärmedizinern etwas grundlegendes falsch gelaufen. Man muss sich nur mal die Dinge vor Augen führen die Amtstierärzte so alles an Grausamkeiten absegnen, anordnen und in angeforderten Gutachten mit preußisch-bürokratischer Amtspräzision als „legitim und gesetzeskonform“ abstempeln. Das es aber auch solche Menschen unter den „Hund, Katze, Maus Tierärzten gibt, dürfte den meisten Menschen die ihr Leben mit einem oder mehreren „Nicht-Homo-Sapiens-Familienmitgliedern“ teilen eher neu sein. Ja, ihr „Haustierarzt“ macht seinen Job gut und wahrscheinlich ist sie oder er einer der unzähligen Tiere liebenden „Vets“ in Europa oder wo auch immer.

Doch leider gibt es auch hier einige, denen es in erster Linie ums Geld geht und denen es egal ist, ob ein Tier lebt oder stirbt. Das merken viele erst dann, wenn sie ihre Rechnung mal nicht gleich bezahlen können, wenn Mautzie oder Wuffie mal Krank sind. An dieser Stelle will ich klar stellen, dass Tierärzte genau wie jeder andere ein Recht auf ein angemessenes Honorar haben und auch ihre Rechnungen bezahlen müssen. Es geht hier um diejenigen, die es sich leisten könnten, einen Rabat zu geben oder eine Ratenzahlung zu vereinbaren, denen es aber nie im Traum einfallen würde das Leben eines Tieres zu retten, selbst wenn der Halter in dem Moment nicht gleich zahlen kann.

Es geht aber noch schlimmer! Der Fall Felini, bei dem eine sogenannte Tierärztin einen behinderten Kater einschläfern wollte, weil dieser ihrer Meinung nach „nicht artgerecht“ gehalten werden könne. Der pure Wahnsinn, dem sich das Veterinäramt in einem Gutachten dieser haarsträubenden Meinung anschloss und bei dem die verzweifelte Besitzerin um Felinis Leben vor Gericht kämpfen muss. Die aktuelle Situation ist mir leider nicht bekannt, aber diese Petition für Felinis Leben ist noch aktiv. Wer näheres weiß, der kann dies gerne in einem Kommentar diesem Beitrag hinzufügen. Also man muss sich nur noch wundern, wo diese maßlose Arroganz her kommt. Die emotionale Kälte und die fehlende Empathie enthält meiner laienhaften Meinung nach Züge einer psychopathischen Persönlichkeit.

Wie kann man konkret helfen?

Dazu erst mal ein Kommentar den ich auf Facebook in einer Gruppe für Katzenliebhaber schrieb:

Ein Tier auszusetzen ist nicht verständlich, auch wenn ich sagen muss, dass zu wenig getan wird um Haustierbesitzern zu helfen, die finanziell in Not geraten sind. Auf https://www.facebook.com/susigutschmidt.ajudem kann man Hilferufe posten und Leuten helfen, die ihr geliebtes Tier NICHT aussetzen und für ihre Katzen kämpfen. Bitte gebt euch einen Ruck, denn auf Leute schimpfen, die ein Tier aussetzen ist einfach. Leuten helfen, die sich die Tierarztrechnung, Medikamente und Spezialfutter von den eigenen Medikamenten und „Spezialfutter“ absparen, ist auch nicht kompliziert. Man überweist einfach 5 oder 10 Euro und geht am Freitag oder Samstag Abend mal nicht aus oder trinkt einfach ein Bier weniger. Dafür bekommt man das gute Gefühl etwas positives getan zu haben. Das ist unbezahlbar ❤

Ich bemühe mich gerade Freunden zu helfen, die von den Tierarztrechnungen überfordert sind. Eigentlich sollten meine Katzen auch mal wieder zum Tierarzt, aber sie sind nicht akut krank, im Gegensatz zu denen meiner Freundin Andrea Marvão in Brasilien oder Tuppis Katzen in Deutschland. Mein Appell auf Facebook verhallte leider bisher ungehört in den Weiten des Cyberspace oder blieb einfach ohne Antwort. Obwohl, ein paar Reaktionen gab es schon, aber die Beleidigungen und Erniedrigungen war nicht das erwartete Resultat.

Die Halterin leidet an einer schweren neuroimmunologischen Erkrankung für welche es noch keine (von der Krankenkasse anerkannte) Behandlung gibt. Deshalb ist es ihr kaum möglich ihre finanzielle Situation zu verbessern. Nun kommt auch noch hinzu, dass ihre erwachsen gewordenen Kinder das Haus und die Stadt verlassen haben und sie trotz ihrer Erkrankung mit allem allen fertig werden muss.

Somit hoffe ich über diesen Weg auf solidarische Tierfreunde zu stoßen, die mit einer Spende oder durch ihr Engagement helfen wollen, wo Hilfe gebraucht wird. Sie können dazu das Info-Welt Spendenkonto (siehe unten) verwenden, mit der Angabe „Katzenspende“, oder Sie mich auf Facebook, Messenger oder e-mail kontaktieren.

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