Zum Wesen des Krieges in der Ukraine

Volkskorrespondent Franz Pöschl – 29. Februar 2022
Franz Pöschl

Der Ukraine-Krieg ist dem Wesen nach kein Krieg zwischen der Ukraine und Rußland, sondern zwischen dem US-Imperialismus (NATO) und dem russischen Imperialismus.

Vor 25 Jahren brachte der Berater vieler US-Präsidenten, Zbigniew Brzezinkski, 1997 das Buch „Die einzige Weltmacht“ heraus. Den Inhalt kann man in einem Satz zusammenfassen: Damit die USA dauerhaft die einzige Weltmacht bleiben, muß es Eurasien, sprich Rußland zerstückeln. Besonderes Augenmerk richtete er auf die Ukraine, denn dann würde Rußland keine europäische Macht mehr sein.

Cover: „Die einzige Weltmacht“

Bis jetzt hat sich keine US-Regierung von diesem Plan distanziert. Im Gegenteil, dieser Plan wurde in den letzten 25 Jahren kontinuierlich und zielstrebig ausgeführt. Zuerst gliederte die NATO die DDR und die ganzen osteuropäische Staaten des ehemaligen Warschauer Pakts in die NATO ein. 2014 wurde in der Ukraine der sogenannte Maidan-Putsch durchgeführt, der zu einer Machtbeteiligung der Bandera-Faschisten führte und zur Eingliederung der Nazi-Milizen wie Asow in die ukrainische Armee. In der Folge wurde der russischsprachige Bevölkerung diskriminiert, linke Organisationen verfolgt und verboten, während Denkmäler für die SS-Mörder errichtet wurden. Seit 8 Jahren wurden die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk beschossen mit ca. 14 000 Toten, meist Zivilisten. Wäre Vergleichbares an der USA-Grenze passiert, die USA hätten keinen Tag zugeschaut. 2022 wurde der Wunsch der Ukraine nach NATO-Mitgliedschaft und dem Besitz von Atomwaffen immer lauter. (Münchener Sicherheitskonferenz) Atomwaffen in der Ukraine bedeutet 4 Minuten-Flug nach Moskau. Da hätte Rußland keine Reaktionsmöglichkeit und sein Atomwaffen-Arsenal wäre wertlos.

Wenn man es nüchtern betrachtet, es ging um die Existenz Rußlands. Die Ukraine ist heute kein souveräner Staat, sondern ein kaputter, verschuldeter und korrupter Staat von Gnaden des Westens. Leider gibt es in der Ukraine keine revolutionäre Organisation, die das Kiewer Regime stürzen könnte. Rußland ist auch kein „antiimperialistischer“ Staat, wie es aus dem DKP-Umfeld behauptet wird. Ebenso unsinnig ist es, daß es egal sei, ob Unilateralismus oder eine multipolare Weltordnung herrsche, wie es die Kommunistische Organisation (KO) meint, weil beide imperialistische Ordnungen seien. Als Kommunisten dürfen wir die Geo-Politik nicht der Reaktion überlassen. Das schlimmste Szenario wäre eine Niederlage Rußlands, denn das würde in der Folge zum Krieg zwischen den USA und China führen. Historisch gesehen, waren Revolutionen immer mit den Widersprüchen zwischen den reaktionären Staaten verknüpft.

Die Zeit nach dem Wiener Kongreß, als die herrschenden Monarchien unter Führung des Zarismus sich gegen die Völker einig waren, galt als Zeitalter der finstersten Reaktion. Dagegen konnte sich aufgrund der Widersprüche zwischen Deutschland und Frankreich die Pariser Kommune entwickeln. Durch den Widerspruch zwischen den Mittelmächten und der Entente konnte Lenin und Genossen 1917 nach Rußland fahren. Der Widerspruch zwischen den faschistischen Mächte und den Alliierten ermöglichte das sozialistische Lager, die Revolution in China, Albanien und später Indochina.

Welche Aufgaben haben wir in Deutschland? Die Herrschenden der BRD haben die Losung „Aufrüstung statt Weizen und Gas“ eingeführt. Für ihre Machtpläne sollen die Massen frieren und hungern. Kapitalismus führt immer zum Krieg und Elend!

Dieses System muß gestürzt werden.
Dazu braucht es eine wahrhaft kommunistische Partei!

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