Jerusalem – Flickr.com CC BY 2.0 |
Die Proteste im Heiligem Land heizen den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern weiter an und Israels Staatsmacht reagiert mit der üblichen Brutalität. Dabei geht es auch anders, würden religiöser und politischer Radikalismus nicht die Mehrheit der Menschen beherrschen. Doch der Status Quo hält auf beiden Seiten die alten Eliten an der Macht.
Rui Filipe Gutschmidt
Bei den „Protesten“ im Westjordanland wurden mindestens 29 Palästinenser verhaftet und vor der israelischen Botschaft in Amman, Jordanien, gab es sogar ein Todesopfer. Was aber hat die Gemüter dieses mal so erhitzt? Metalldetektoren! Ja, die Zugänge zum Tempelberg und somit auch zur Al Axa Moschee, werden jetzt mit Metalldetektoren zusätzlich gesichert. Die Arabische Liga warnte Israel davor, nicht mit dem Feuer zu spielen.
Die Tumulte, die über die letzten Tage Israel heimgesucht haben, schwappen jetzt auf andere Teile der Welt über. So kam es am Freitag, nach dem Gebet in den Moscheen von Jordaniens Hauptstadt Amman, zu gewalttätigen Protesten vor der israelischen Botschaft. Aber auch in anderen Städten des Landes und in den „Flüchtlingslagern“ des Königreichs riefen Millionen von Palästinensern – so die Propaganda – den heiligen Krieg gegen Israel aus.
Die Nachfahren der Flüchtlinge leben in Städten, die aus den Flüchtlingslagern der verschiedenen israelisch-arabischen Kriege hervorgingen. In Jordanien werden diese „Brutstätten des Terrorismus“ mit Argwohn betrachtet, da das jordanische Königshaus keinen weiteren Krieg mit dem übermächtigen Nachbarn wünscht. Doch Jordanien ist auch Teil der Arabischen Liga und diese warnte Israel davor mit dem dem Feuer zu spielen. Gemeint ist, dass die israelische Regierung nicht mit den Gefühlen der Muslime spielen soll.
Die Metalldetektoren, Überwachungskameras, scharfe Kontrollen an den Zugängen zum Tempelberg und somit auch zur Al Axa Moschee, die das drittwichtigste Heiligtum der Muslime ist, führen dazu, dass die Muslime sich in ihrer Ehre gekränkt fühlen. Auch dürfen keine Männer zwischen 15 und 50 auf den Tempelberg. Dem Koran zufolge, stieg Mohammed von dort aus in den Himmel auf. Aber macht das denn Sinn?
Religiöser Fanatismus macht nie Sinn – außer für die Fanatiker natürlich. Israel andererseits hat diese restriktiven Maßnahmen nach dem Tot von zwei Polizisten bei einem Schusswechsel an diesem heiligen Ort angeordnet. Eigentlich ist es eine Sicherheitsmaßnahme, die beide Seiten schützt und so entpuppt sich der Zorn über die angebliche Beleidigung der Muslime, als künstlich aufgebauscht und soll nur wieder einmal mehr ein breites Bündnis gegen Israel zusammen bringen. Den Drahtziehern geht es um ihr politisches Überleben und dazu brauchen sie ihre Anhänger gegen den gemeinsamen Feind – Israel!
Auf der anderen Seite nutzt es den radikalen Parteien in der Knesset, dem israelischem Parlament, wenn die Araber Steine werfend und messerstechend auf die Straße gehen. Sie können so besser ihre Siedlungspolitik rechtfertigen und alle Nichtjuden mit Gewalt aus dem „Gelobten Land“ verjagen. Der Konflikt um die Region, die als das „Heilige Land“ bezeichnet wird, bringt seit Jahrtausenden nichts als Tot und Zerstörung. Meiner Meinung nach ist dieses Blut getränkte Land zwischen Mittelmeer, dem Jordan und dem Toten Meer eher ein „Unheiliges Land“. Der geschichtliche Beweis für das blutige Resultat von religiösen Fanatismus und dem Missbrauch von Religion für politische Zwecke!
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