Identitäre Flüchtlingsjäger festgesetzt. Schlepperei Vorwurf?


Schiff Pixabay CC0 Public Domain

Ein gechartertes Schiff der rechtsextremen Identitären Bewegung wurde in Nordzypern beschlagnahmt. Ein Kapitän und neun Besatzungsmitglieder wurden verhaftet. Sie wollten Flüchtlinge vor der Küste Libyens wieder abfangen und zurück nach Afrika bringen.

Von Edgar Schülter
Die Zehn Crewmitglieder wurden in Famagusta in Nordzypern in Gewahrsam genommen. Es lag ein Haftbefehl für einen Tag vor. Das berichtetet die nordzyprische Zeitung „Kibris Gazetezi“.
Diese Besatzung wurde der Dokumentfälschung beschuldigt. Außerdem wurde unter Berufung einer NGO dem Kapitän Schlepperei vorgeworfen. Jedoch dauerte die Festname nicht all zu lange, denn das Schiff wurde schon am Donnerstag Abend wieder freigelassen, laut Angaben der Identitären auf Twitter und befindet sich auf dem Weg nach Catanien.
Waren am Bord Flüchtlinge oder Seeleute?
20 Flüchtlinge sollen an Bord schon gewesen sein bei der Ankunft in Nordzypern, laut ein Bericht von „yeni Düzen“. Fünf seien noch dort und andere 15 seien abgeschoben worden. Dagegen twitterten die Identitären fünf hätten Asylanträge in Nordzypern gestellt, diese hätten aber angeblich zu einer Gruppe von 20 Seemännern gehört. Diese Crew bestand aus verschiedenen Nationalitäten, laut der „TAZ“ waren Tamilen als Crew an Bord.
Alle Asylanträge seien das Ergebnis von NGO-Intrigen gewesen, so zumindest die Meinung der Rechtsextremen. Fünfzehn Mitglieder der Crew lehnten diese Bestechung aber ab. Die Anschuldigungen gegenüber dem Kapitän gehen eher auf die fünf Asylsuchenden zurück.
Seit 2016 wird die identitäre Bewegung vom Verfassungsschutz beobachtet. Die Aktion „Defend Europe“ richte sich gegen Hilfsorganisationen die Flüchtlinge retten wollen und nicht nur gegen Migranten.

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