Das Erwachen des Homo Sapiens – Bild von Rui Filipe Gutschmidt
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Re-Post vom 8. Juni 2017 – Die Geschichte der Menschheit muss neu geschrieben werden. Neue Funde beweisen, dass der Homo-Sapiens über 100.000 Jahre länger auf Erden wandelt, wie bislang angenommen.
Rui Filipe Gutschmidt
Jean-Jacques Hublin vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (EVA) in Leipzig stellte jetzt die bisher gültigen Theorien über Alter und Herkunft der modernen Menschen – Homo-Sapiens – auf den Kopf. Die Lehrbücher müssen neu geschrieben werden, denn wenn bisher die Entstehung der Menschheit auf die Savannen Ostafrikas und in eine Zeit von vor 195.000 Jahren lokalisiert und datiert wurde, so sprengt der neue Fund alles, was man für eventuell noch möglich gehalten hätte.
Bislang galten die 160.000 und 195.000 Jahre alten Überreste in Äthiopien als älteste Spuren des Homo-Sapiens. Schon damals existierten Sahara und Arabische Wüste und die Anthropologen waren davon überzeugt, dass unsere Vorfahren lange nicht in der Lage waren, diese natürlichen Hindernisse zu überwinden. Doch der 300.000 Jahre alte Fund in Marokko, widerlegt nicht nur die örtliche Beschränkung der frühen Menschen, sondern auch zeitlich wird damit die Entstehung der Menschheit auf 100.000 Jahre älter geschätzt wie bisher. Wobei die Schätzung sich nicht auf den konkreten Fund bezieht, sondern auf die mögliche Existenz des Homo-Sapiens an anderer Stelle und von einer noch älteren Zeit.
So wird auch Ostafrika als Garten Eden in Frage gestellt und so manche These muss neu überarbeitet werden. Die Forscher haben jetzt die Aufgabe die Sahara nach Spuren einer möglichen Wanderung unserer Vorfahren abzusuchen. So ist die Frage „Woher kommen wir?“ auch mit diesem Fund noch lange nicht beantwortet. Es ist nur ein weiteres Puzzleteil und wichtiger als alles andere scheint wohl die Erkenntnis über unsere Unwissenheit! Unser „Wissen“ ist immer nur so lange gültig, bis es durch neue Erkenntnisse abgelöst wird. In diesem Fall lagen wir so weit von dem entfernt, was wir zu wissen glaubten, dass es unsere wissenschaftliche Arroganz mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurück holt.
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