Irakisch-Kurdistan: Mehrheit für die Unabhängigkeit

Kurdistan natinoliatisches Gemählde – Flickr.com CC BY-SA 2.0

Gestern hatte die Bevölkerung von Irakisch-Kurdistan die Möglichkeit, in einem nicht verbindlichen Referendum über die Zukunft der Region abzustimmen. Offenbar sprach sich eine Mehrheit für die Unabhängigkeit aus.

Von Marco Maier

Erste Meldungen aus der autonomen Kurdenregion im Irak, auch als Irakisch-Kurdistan bekannt, besagen: Mehr als 90 Prozent der Abstimmenden hätten für die Unabhängigkeit votiert. Es habe trotz der gewaltigen Emigration und des anhaltenden Krieges gegen den „Islamischen Staat“ eine Wahlbeteiligung von mehr als 72 Prozent gegeben.

Nach dem Referendum selbst gingen viele Kurden auf die Straßen. In der Hauptstadt der Autonomieregion, Erbil, fuhren sie mit ihren Autos hupend durch die Straßen, so dass teilweise der Verkehr zusammenbrach. Auch hätten die Menschen auf den Bürgersteigen getanzt und die rot-weiß-grünen Flaggen geschwenkt.

Allerdings dürfte die kurdische Regionalregierung ihren Wunsch nach einem eigenen Staat kaum umsetzen können. Die Widerstände sind zu groß. Sowohl die irakische Zentralregierung als auch die türkische Regierung drohten mit militärischen Maßnahmen, sollte die regionale Administration tatsächlich versuchen, einen eigenen Kurdenstaat auszurufen.

Die türkische Armee beginnt deshalb auch direkt an der Grenze zu Irakisch-Kurdistan gleich schon eine Übung – gemeinsam mit irakischen Streitkräften. Man will der kurdischen Führung in Erbil klarmachen, dass man eine Unabhängigkeit der Region nicht akzeptieren wird.

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