Jemen versinkt weiter im Chaos – Ex-Präsident Saleh ist Tod

Jemen 2015 – Flickr.com CC BY 2.0

Der jemenitische Ex-Diktator starb wie Ghaddafi, getötet und zur Schau gestellt von seinen ehemaligen Verbündeten, denen er gerade in den Rücken gefallen war. Huthi Rebellen senden damit ein deutliches Signal an Saudi-Arabien. Doch was ist mit dem Iran?
Von Rui Filipe Gutschmidt
Laut Al-Jazeera könnten die Huthi sich aus dem Bündnis mit dem Iran verabschieden und ihren Kampf gegen das von Riad geführte Bündnis alleine fortführen. Ali Abdullah Saleh und seine Anhänger hatten den schiitischen Houti-Rebellen den Rücken gekehrt und Friedensgespräche mit Saudi-Arabien aufgenommen. Was erstmal vernünftig klingt, hat aber nichts mit Diplomatie zu tun. Wer Saleh kennt der weiß, dass nur eines mit dem Kronprinzen Mohammed Bin Salman ausgehandelt wurde – Salehs Preis! Der Kronprinz ist dabei, die Politik seines Landes neu zu bestimmen – und der Krieg im Jemen kostet ihn viel Geld. Jetzt hat er sich einen Verbündeten gekauft, nur um ihn durch eine Granate der Huthi wieder zu verlieren.

Saleh hat den Jemen fast 4 Jahrzehnte regiert und blieb dabei nur einem Prinzip treu: Wer am meisten zahlt hat seine Unterstützung. Mal für Saddam Hussein und gegen Bush Senior, mal für Bush Junior gegen Saddam. Saleh hängte seine Fahne stets in den Wind – und dieses mal hat der geldgierige Ex-Diktator wohl den falschen Leuten den Rücken zugewandt. Die Huthi sind Schiiten aus der unzugänglichen Bergregion im Süden der Arabischen Halbinsel. Im Machtkampf der Region sind sie dem Regime in Riad ein Dorn im Auge.

Im Moment kann niemand so recht die Lage abschätzen. Denn die Iraner könnten sich aus dem Konflikt zurückziehen. Saudi-Arabien wiederum sieht seinen Plan B begraben und zusammen mit Salehs Leiche beerdigt. Ob die Saudis zum Plan A – bombardieren und aushungern – zurückkehren, oder einen Plan C haben, ist fraglich. Sicher ist nur, dass die Menschen im Jemen am Ende ihrer Kräfte sind. Nach Jahren der Korruption, Stammesfehden,  dem Bürgerkrieg mit Einmischung der regionalen Großmächte und der Blockade, die zu einer Hungersnot führte, wollen die Menschen endlich Frieden!

Doch auch wenn wir es ihnen noch so sehr wünschen, so ist eher unwahrscheinlich, dass der Jemen in nächster Zeit zur Ruhe kommt. Das Land liegt in Trümmern und auch sonst ist das Chaos perfekt. Statt humanitärer Hilfe kommen nur Waffen und Munition ins Land.

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