Nepalesische Frauen werden während ihrer Menstruation verbannt

Das harte Leben der Frauen in Nepal – Pixabay CC 0 Lizenz 


Der Brauch menstruierenden Frauen zu verbieten die Häuser zu betreten ist gesetzlich untersagt. Jedoch gerade in vielen abgeschiedenen Regionen Nepals wird der Brauch „Chaupadi“ eingehalten. Leider bringt die Tradition auch Gefahren mit sich die bis zum Tod der Frau führen können
Von Edgar Schülter – 12. Februar 2018
Schmutziges Blut“, „Angst vor Krankheiten“, das sind die Hintergründe der „Chaupadi“. So werden Frauen, die ihre Tage bekommen, verbannt. Sie müssen in Ställen oder Grotten leben. Wenn Sie ein Kind bekommen ist es sogar noch schlimmer, dann müssen Sie mindestens 20 Tage fernbleiben.
Humla ist eine der abgelegensten Regionen der Welt. Die nächste Straße liegt mehrtägige Fußmärsche entfernt. Die Isolation, Armut und die raue Berglandschaft macht ihre Existenz zum täglichen Überlebenskampf. Die Abgelegenheit der Region sowie die kulturellen Bräuche haben zur Folge, dass man mit Traditionen nur selten bricht. Hier werden Frauen bei der Menstruation verbannt, müssen in dreckigen Höllen schlafen, wegen der schlechten Belüftung haben viele oft Husten.

Probleme wie Atemwegserkrankungen, Bandscheibenvorfälle und Wirbelsäulenverkrümmungen sind wegen der schweren Lasten bei der Arbeit im Freien keine Seltenheit. Die durchschnittliche Lebenserwartung hier beträgt für die Frauen 53 Jahre.
Kinder ohne ärztliche Hilfe in Grotten zu bekommen, führt zur einer großen Säuglingssterblichkeit. Mittlerweile gibt es Abhilfe von der neuen Regierung und jede Frau die ihr Kind im Krankenhaus bekommt erhält rund 12 Euro Prämie.
Die 22 Jährige Laxmi bekam auch ihr Kind im Krankenhaus, statt jedoch anschließend nach Hause zu gehen, musste Sie in einer Grotte verbleiben. Bekommt man ein Mädchen muss man länger bleiben, ist es ein Junge wird man früher ins Haus geholt, da diese
wichtiger sind.
Wenn die Religion nicht umgesetzt wird werden die Götter zornig
Laxmi erzählt, dass ihr Mann eigentlich ja gar nicht will, dass Sie in der Grotte schläft, aber Sie hat keine andere Wahl wie ihre Götter anzubeten sonst kommt großes Unheil über sie. Unter der Bettdecke hält Sie ein Messer, das soll Schutz geben gegen böse Geister.
Laxmi nahm vor fünf Tagen zum ersten mal seit der Geburt des Babys eine Bad. Dabei musste Sie sich draußen im Schnee waschen außerhalb des Hauses, da Sie als unrein gilt.
Obwohl nicht alle Frauen Chaupadi praktizieren, wird der Brauch immer wieder durch Mythen und Geschichten verstärkt. Somit werden Aufklärungsversuche der Regierung nichtig gemacht und mittelalterliche Zustände halten im 21. Jahrhundert noch an.

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