CIA, FBI und der Karneval in Brasilien

Carnaval Brasil Pixabay CC 0


Von welchen Ablenkungsmanövern können sich Geheimdienste bedienen, um den Menschen Sand in die Augen zu streuen?
Von Noel Nascimento 13. Februar 2018
Das die CIA weltweit operiert ist jedem bekannt und wird nur nicht von Leuten wahrgenommen die es sowieso für richtig und gerechtfertigt halten. Ihre Pläne sind je nach dem, wie es besser passt, offenkundig oder streng Geheim. Bein manchen Operationen wird bis in Regierungskreise unter strengster Geheimhaltung gearbeitet, wie es vor Jahren mit der Operation Gladio geschah, und in anderen Fällen, wie in leicht zu beherrschenden Ländern – wie in Südamerika – der Fall ist, schon ziemlich offen gehandhabt.
In Brasilien ist der Karneval eine typische Manifestation von mehreren kulturellen Eigenarten des Volkes, ein Volksfest das regional bedingte Ausdrücke der Musik mit Maskeraden und Tanz verbindet und Menschen aller Gesellschaftsschichten bewegt. Es vermittelt eine Frische der Freude des Lebens innerhalb einer prächtigen und farbigen Natur die seit den Anfängen der Geschichte des Landes stets vorhanden war. Kulturen wie die der Sklaven, Ureinwohner und von Herrschern, Europäer die trotz der Herrschaft sich einer Lebensfreude nicht entziehen konnten, die das Zusammenleben zustande brachte.
Mit der Zeit, mit der Zivilisation und allmählicher Industrialisierung zogen diese Manifestationen stärker in die großen Zentren des gesellschaftlichen Lebens, in die Stadt. Die sozialen Verhältnisse änderten sich von Leibeigenschaft zu billiger Arbeiterschaft und nach Interesse der Herren, die schon lange nicht nur Europäer waren sondern alle die sich im Durcheinander der kapitalistischen Gesetze nach oben emporsteigen konnten. Weiße, Mischlinge oder Schwarze, machten die prächtige Natur immer mehr zum Untertan von wirtschaftlichen Interessen. Und sie wurde immer weiter zerstört. Das sich ein solches Land mit so vielen Reichtümern nicht als Kandidat zur Großmacht empor wagen darf, ist mehr als sicher und wenn Brasilien es wagt, Industrienation mit den großen Möglichkeiten der Arbeiterschaft zu werden, muss es von den Weltmächten wieder zu einer dienenden Quelle von natürlichen Ressourcen herab gestuft werden. Die besten Zeiten um diese Absichten deutlich zu machen sind die Momente in denen das Volk abgelenkt ist, sich in seinen wenigen Freuden austobt.
Die CIA ließ noch zuletzt wissen – so der Bericht des Journalisten Bob Fernandes – einer der wenigsten die im öffentlichen Fernsehen in Brasilien es noch wagen, solche Nachrichten kundig zu machen, dass FBI und CIA im Verfahren gegen Politiker der früheren Regierungen von Lula da Silva und Dilma Rousseff durch Christopher Dallzotto, Lesley Dektis, Georg Mac Chain (alle von FBI) und Robert Appleton von Justice State Departement der USA jetzt die Führung übernimmt.
den Worten des Journalisten zufolge steht die brasilianische „Policia Federal“ (die Bundespolizei), jetzt unter der Führung von nordamerikanischen Agenten. Bob Fernandes hätte schon im Jahre 1999 den Beauftragten für das FBI in Lateinamerika in der Hauptstadt Brasilia interviewed, der schon damals unbekümmert in einem siebzehnseitigen Interview zugab, dass die Absicht nichts anderes als die Beeinflussung der lokalen politischen und wirtschaftlichen Mächte durch die US-Botschaft war.
Während der Regierung des „sozial-demokratischen“ Fernando Cardoso, hat die CIA 15 regionale Büros in Brasilien. Als es für die „Policia Federal“ kein Geld mehr gab, zeigte der Journalist die Überweisungen der CIA an die Konten von einmischen Polizeihauptkomissaren. Mehrere Entsandte der Polizei von verschiedenen amerikanischen Ländern erhielten seit dieser Zeit eine „Ausbildung“ in den USA.
Einige Monate nach dem 11. September weigerte sich der Chef der CIA in Brasilia, Carlos Costa, einem Befehl zu folgen um Moscheen in Brasilien auszuspionieren. Jahre später, zur gleichen Zeit wie in Deutschland der Spionageskandal von Angela Merkel durch die NSA Wogen schlug, geschah das gleiche mit Dilma Rousseff, die anders als die deutsche Kanzlerin sich beim amerikanischen Auswärtigen Amt beschwerte. Sie blieb nicht mehr lange im Amt.
Dass es Korruption in der Regierung von Lula da Silva und Dilma Rousseff gegeben hat, lässt sich schwerlich abstreiten. Das aber auch durch die Untersuchungen des Verfahrens die aufkommende Werftindustrie sowie der Bau des größten und modernsten Hafens Lateinamerikas durch die totale Blockierung der Konten der verwickelten Baugesellschaften gestoppt und stillgelegt wurden, scheint nichts auszumachen, wenn es nicht sogar gelegen kommt. Ebenfalls der Prozess gegen die EMBRAER, den viertgrößten Flugzeughersteller der Welt, dem von der internationalen Handelskammer in den Haag der Prozess gemacht wird gegen den die neu eingesetzte Regierung keine Einwände hat. Ähnliches geschieht mit der brasilianischen Ölgesellschaft PETROBRÁS, die die modernste Technologie Tiefseebohrinseln besitzt, und die in der Lage ist, tiefer zu bohren als die anderen sieben großen Unternehmen.
Inzwischen wird nicht nur die EMBRAER von Boeing zum Kauf sondiert. Petrobrás wurde verschenkt. Präsident Michel Temer, der trotz massiver Beweise bislang allen möglichen Verfahren wegen Korruption entgeht, ist in Verhandlungen um das größte unterirdische Wasser Reservoir der Welt zur Exklusivnutzung an Coca Cola und Nestle zu übergeben. Der genannte „Aquífero Guarany“,der zum größten Teil in Südbrasilien liegt, aber auch gebiete von Argentinien, Uruguay und Paraguay umfasst.
Die ganzen „Bekanntmachungen“ werden kurz vorm Karneval oder während dessen gemacht. Während die Menschen schlaffen machen die Wölfe die Runde. Als ob man das nicht schon vorher wusste.
Das zur letzten Fußball WM Deutschland Brasilien so leicht mit sieben zu eins besiegte, ist mehr als ein Zeichen. Es bewahrheitet sich die Normalität. Jedem das seine. Wer feiert und schläft auch schon nicht gern…

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