Valentinstag und andere Gründe um Geld auszugeben, dass man nicht hat

Love hurts – Liebes Kaktus – Bild von Rui Filipe Gutschmidt CC 0
Liebe ist… jedenfalls nicht ein teures Geschenk am Valentinstag zu kaufen! Aber ist der Kommerz an gewissen Festtagen nicht auch ein Wirtschaftsfaktor? Hilft das ganze Schenken und beschenkt werden nicht auch dabei wieder Geld in Umlauf zu bringen?
Von Rui Filipe Gutschmidt 15. Februar 2018
Ach ja, ist doch eine feine Sache, dieser Valentinstag. Endlich einmal ein Anlass um denen die wir lieben, dies auch sagen zu können. Am besten natürlich mit einem Strauss Blumen und einem teuren Geschenk. Es lebe die Emanzipation, denn auch Frauen dürfen jetzt ihrer Liebe mit einer goldenen Krawattennadel oder einem ähnlich wertvollen Geschenk Ausdruck verleihen. Der Einzelhandel in aller Welt – besonders die Floristen – freuen sich nach der üblichen Januarflaute, auf einen guten Umsatz.
Aber ist das Liebe? Feiern wir so die Liebe zu einem anderen Menschen? Es gibt doch sicher andere, ehrlichere Wege unsere Zuneigung zu der Person zu zeigen, die wir für etwas besonderes halten und mit der wir unser Leben teilen möchten. Und da ist er wieder: Der Kommerz! Wie an Weihnachten, Halloween, Erntedankfest, Ostern… Nur wenn viel Geld den Besitzer wechselt, wird in den Medien von „einem guten Tag für den Handel“ gesprochen. Das eigentliche Thema des Tages – die Liebe – ist völlig zweitrangig.
Doch moralische Bedenken einmal bei Seite gestellt, ist so ein Tag wie dieser auch immer ein Rettungsanker für den sich in Dauerkrise befindenden Einzelhandel. Floristen, Chocolatiers, Konditoren und allerlei Schmuckhersteller und Händler profitieren genauso von diesem Tag wie auch die Café- und Restaurantbesitzer unter anderem mehr. Der Binnenmarkt hat eine äußerst wichtige Funktion beim Erhalt von Arbeitsplätzen, bei Steuereinnahmen und Sozialabgaben und bei der Umverteilung des Geldes – in der Breite.
Das Problem dabei, so gut diese „Zirkulation des Geldes“ auch für die Allgemeinheit sein mag, ist das fehlende Geld in der breiten Unterschicht der Gesellschaft. Wo kein Geld vorhanden ist, da kann auch kein Geld zirkulieren. In Portugal hat die linksgestützte Regierung nach Jahren der Austeritätspolitik a la Schäuble, die Löhne und Renten erhöht, zusätzliche Steuern wieder zurückgenommen und auch sonst einiges getan, was den ärmeren Teilen der Bevölkerung wieder etwas Geld in die Taschen bringt. Dabei gibt es noch viel zu tun, um für soziale Gerechtigkeit zu sorgen. Noch sehr viel! 

2017 wuchs Portugals Wirtschaft um 2,7 Prozent, was beweist, dass bessere, gerechtere Löhne, Renten, kurzum gerechtere Einkommen bei der ärmeren Bevölkerung, einen allgemeinen Aufschwung zur Folge haben. Warum machen andere Länder nicht das Gleiche? Weil die Machthaber dort nur sich selber lieben und von denen, die sie geschworen haben zu schützen und für dessen Wohlergehen sie verantwortlich zeichnen, nichts wissen wollen. Zeit für das Volk, diese „Beziehung“ zu beenden und mal nach der „wahren Liebe“ zu suchen, statt sich mit Prostituierten abzugeben… Happy Valentine? Nein, der Osterhase kommt schon angehoppelt! 

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