Mario Adorf als Karl Marx – screenshot YouTube |
Zum gleichnamigen ZDF-Film, ausgestrahlt am 2. Mai
Mario Adorf, einer der beliebtesten deutschen Schauspieler, hatte seine Wunsch- und Paraderolle als Karl Marx bekommen. Er konnte sicherlich noch nicht wissen was die Produzenten daraus machen. Denn der Film, der am Mittwochabend ausgestrahlt wurde, beginnt und endet mit einer faustdicken Lüge: Marx hat eben nicht gesagt, er sei kein Marxist. Diese Äußerung wurde ihn von bürgerlichen „Marxforschern“ in den Mund gelegt und ist ein Fake.
Kalle Schulze, Sassnitz – 4. Mai 2018
Anerkannt wird das Werk von Karl Marx nun auch in den bürgerlichen Kreisen. Sie erkennen seine ökonomischen und umweltpolitischen Aussagen an, aber nicht die Lehre vom Klassenkampf. Sie verteufeln seine revolutionären Gedanken, Erkenntnisse und praktische Organisierung der Arbeiterschaft als Klasse – als Arbeiterklasse.
Marx konnte in seinen Schlussfolgerungen auf Erkenntnisse der frühbürgerlichen Gelehrten und der Utopischen Sozialisten zurück greifen. Das alles fehlte in diesen Film.
Viel lieber wurde er als Tyrann seiner Ehefrau und den Kindern dargestellt. Anscheinend wollen die Schaffer dieses Streifens suggerieren, das Kommunisten alles Tyrannen sind.
Es wurde ein Bild des „Wenn“ und „Aber“ gezeichnet aus welchem der Betrachter sich seinen antikommunistischen Reim machen sollte.
Schon die ganze Machart des Streifens lässt erkennen was die Produzenten von März halten. Eingespielte Kommentare von angeblichen Fachleuten stellten Marx immer wieder als Romantiker da, von dessen Erkenntnissen die heutige Welt keinen nutzen hat.
Mit Formulierungen wie „selbstverständlich konnte Marx nicht alle wirtschaftlichen Prozesse erkennen“ wird immer wieder suggeriert wie unwissend er eigentlich gewesen sein soll. Wer den Roman „Mohr und die Raben von London“ kennt weiß das Mohr Schmutz bedeutet. Mohren sind auch schwarze Schafe welche von der Herde weggestoßen werden.
So unterlag damals Marx auch schon den damaligen Repressionen und Verfolgungen.
Aus dieser durchzieht sich eine lange Blutspur der Verfolgung und industriemäßigen Vernichtung von Kommunisten und anderer Menschen im Faschismus bis hinein in unsere heutige Zeit.
Natürlich durfte dies in diesen Film nicht erwähnt werden. Wer den klassenkämpferischen Karl Marx kennen lernen möchte besorge sich den Karl Marx Film aus dem Verlag Neuer Weg in Essen, welcher Karl Marx tatsächlich würdigt.
„Karl Marx – Der deutsche Prophet“ ist einer von den Filmen, den die Welt nicht braucht!
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