Der Siegeszug von Bitcoin

Bitcoin Paralelwährung – Pixabay CC 0
Vom Kellerkind zum Superstar: Bitcoin und andere Kryptowährungen sind auf dem Vormarsch. Binnen weniger Jahre sind das Interesse und die Spekulationsfreude von Anlegern derart gestiegen, dass die Werte der nur virtuell existierenden Währung drastisch in die Höhe geschossen sind.
Roy Shmidt – 15. Juni 2018
Am 01. Juni lag der Bitcoin-Kurs bei 6.339,52 Euro. Im 52-Wochen-Hoch waren es gar 16.417,45 Euro, und das Tief in den vergangenen 52 Wochen lag bei 1.610,56 Euro.

Der Name Bitcoin setzt sich aus „Bit“ für die elektronische Speichereinheit im Computer und „Coin“, das englische Wort für Münze, zusammen.

Bitcoins werden in Rechenprozessen geschürft („Mining“) und dezentral verwaltet. Die Anzahl ist im System auf ein Maximum von 21 Millionen begrenzt.
Die ersten Wechselkurse wurden 2010 noch in Bitcoin-Foren ausgehandelt. Wer am Anfang den Fuß in die Tür bekam und die Währung geschürft oder online gehandelt hat, hat heute gut lachen. Am 22. Mai 2010 waren 10.000 Bitcoin rund 30 Euro wert. Und heute: zig Millionen.
Inzwischen haben die teilbaren Kryptomünzen mancherorts auch in den normalen Alltag Einzug gehalten. In den Schweizer Orten Zug und Chiasso zum Beispiel können in der Verwaltung schon Gebühren und Steuern bis zu 250 Franken per Bitcoin bezahlt werden und immer mehr Händler schließen sich dem an.

Aber nicht nur in der Schweiz werden Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert. Auch in anderen Teilen der Welt wird die Kryptowährung angenommenund so kann man etwa bereits Autos und Häuser damit kaufen, im Internet shoppen oder bei Online Casinos durch Anbieter wie Neteller oder Skrill Bitcoins einzahlen.
Die Überweisung ist schnell und einfach, aber im normalen Geschäftsalltag – etwa für einen Haarschnitt beim Friseur -, können für die Transaktion unerwartet hohe Gebühren anfallen, über die Kunden sich vorher informieren sollten. Und auch der jeweils geltende Tageskurs sollte im Auge behalten werden, ehe aufs Kryptokonto zugegriffen wird.

Bitcoin und Co. funktionieren wie ein kollektives Buchführungssystem und sind frei von jeglicher Kontrolle durch Regierungen und Banken. In einer Art weltweitem Rechnungsbuch wird jede Transaktion verzeichnet und der Verbleib jeder Münze vermerkt. Bei jeder Transaktion werden alle Klienten im Netzwerk darüber informiert, dass eine bestimmte Summe von einer Adresse an eine andere geschickt werden soll. Wer sich hinter den Adressen verbirgt, ist allerdings verschlüsselt.

Für die Banken war die neue Währung, die mehr Computerkenntnis als Finanzmarktwissen erfordert, mehr als gewöhnungsbedürftig. Längerfristig könnte sie sogar zu Jobverlusten auf Sachbearbeiter Ebene führen, wenn immer
mehr Transaktionen und Konten über eine Datenbank verwaltet werden.

Zurzeit aber sehen die Banken die größten Probleme auf ganz anderem Gebiet.
Ihnen sind die starken Kursschwankungen von Kryptowährungen ein Dorn im Auge. Zwischen dem 18. Dezember 2017 und dem 5. Februar dieses Jahres allein haben Bitcoin mehr als die Hälfte ihres Wertes eingebüßt. Um Kunden davor zu schützen, sich gewaltig zu verspekulieren und mit Käufern der virtuellen Währungen per Kreditkarte in die Schuldenfalle zu laufen, haben diverse Banken bereits den Ankauf per Kreditkarte untersagt. Dazu gehören unter anderem Bank of America, Citigroup, Lloyds Banking Group und JPMorgan Chase.

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